S&D Fraktion: Der Jemen leidet und braucht dringend humanitäre Hilfe

Nach der heutigen Annahme einer Entschließung über die humanitäre Lage im Jemen durch das Europäische Parlament in Straßburg sagte die stellvertretende Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion Elena Valenciano:

„Der Jemen ist das Land, wo die meisten Menschenleben in Gefahr sind, und dennoch wird kaum darüber geredet. Das Land schwankt zwischen Katastrophe und Tragödie, aber wir dürfen nicht vergessen, dass diese Katastrophe durch menschliches Handeln verursacht wird.

18 Millionen Menschen – das sind zwei Drittel der Bevölkerung! – leiden im Jemen unter großem Hunger und benötigen dringend humanitäre Hilfe. Zweieinhalb Millionen Kinder leiden an akuter Unterernährung. Leicht vermeidbare Krankheiten wie zum Beispiel ein Cholera-Ausbruch, der sich ständig weiterverbreitet, zerstören Leben und schaffen eine kritische Situation, die für Kinder besonders aussichtslos ist. Wir fordern alle beteiligten Akteure auf, den ungehinderten Zugang der humanitären Hilfe zu allen hilfsbedürftigen Menschen zu erlauben.

Wir wollen, dass die Europäische Union aktiver ist und mehr Einfluss bei der Suche nach einer Lösung für diese Tragödie nimmt, nicht zuletzt indem sie den innerjemenitischen Dialog zur Wiederherstellung des Vertrauens zwischen den Seiten fördert. Es gibt nur wenige politische Akteure auf der Welt mit der Glaubwürdigkeit und der Fähigkeit der EU, zur Lösung der schrecklichen Situation des Landes beizutragen. Wir müssen uns alle dazu verpflichten, jetzt zu handeln.“

Der Vizevorsitzende der S&D Fraktion Victor Boştinaru sagte:

„Die Jemeniten verhungern aufgrund des Krieges. Beide Seiten machen den Hunger zu einer Kriegswaffe. Es ist ein Bürgerkrieg, der von Saudi-Arabien und vom Iran angeheizt wird. Beide Seiten tragen die Verantwortung für diese beispiellose menschliche Katastrophe. Schlussendlich kommt es nur darauf an, Menschenleben vor Hunger und Cholera zu retten, zumal es nur schlimmer werden kann, wenn der Konflikt andauert!

Das Wichtigste ist jetzt, dass die Europäische Union, ihre Mitgliedsstaaten und die internationale Gemeinschaft all ihren Einfluss geltend machen und Druck auf beide Seiten ausüben, um eine Waffenruhe zu erreichen, den Zugang der humanitären Hilfe zu den notleidenden Bevölkerungsgruppen zu erlauben und die See- und Flughäfen zu öffnen, damit Grundnahrungsmittel geliefert werden können. Die Europäische Union könnte beim politischen Übergang im Jemen eine Schlüsselrolle einnehmen, da sie als ehrlicher Vermittler angesehen werden kann. Zu guter Letzt ist es absolut unerlässlich, eine vollständige Finanzierung für den humanitären Hilfsplan sicherzustellen.“