S&D Fraktion: Höchste Zeit, die Verletzung der Rechte indigener Völker in der Welt zu beenden

Das Europäische Parlament verabschiedete heute mit großer Mehrheit seinen allerersten Bericht über indigene Völker. Obwohl ihre weltweite Zahl auf über 370 Millionen Menschen in über 70 Ländern geschätzt wird, werden ihre Rechte auf Boden, Gebiete und Ressourcen allzu oft verletzt, vor allem im Kontext der Globalisierung. Die Sozialdemokratische Fraktion fordert die EU auf, die Rechte indigener Völker im Dialog mit allen Drittländern zu fördern, und zwar auch in Handels- und Kooperationsabkommen.

 

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europaparlaments, Francisco Assis, sagte dazu:

 

„Indigene Völker waren zu lange unsichtbar. Indigene Bevölkerungsgruppen und lokale ländliche Gemeinschaften gehören zu denen, die am meisten unter den Nachteilen der Globalisierung zu leiden haben. Sie sind besonders schutzbedürftig gegen Landnahme, Rohstoffindustrien, Entwaldung und Klimawandel. Staatliche und nichtstaatliche Akteure verstoßen systematisch gegen ihre kollektiven und individuellen Rechte in verschiedenen Regionen der Welt. Dazu zählen auch Morde an ihren Vertretern und Verteidigern.

 

Die Sozialdemokratische Fraktion spricht sich für die Globalisierung aus, aber für eine Globalisierung zum Nutzen aller, die die Rechte der indigenen Völker und der ländlichen Gemeinschaften, ihre traditionellen Gebiete und Lebensweisen achtet. Zu diesem Zweck müssen die EU und ihre Mitgliedsstaaten ihr Bekenntnis zu ihren extraterritorialen Pflichten erneuern und Voraussetzungen für die Konsultation und Einbeziehung indigener Völker bei Fragen schaffen, die sie betreffen könnten.

 

Unter anderem schlagen wir einen EU-Beschwerdemechanismus vor, um indigenen Völkern Zugang zur Justiz zu garantieren, einen ständigen Berichterstatter im zuständigen EU-Parlamentsausschuss für eine bessere Beurteilung ihrer Lage, und die Stärkung langfristiger Schutzmechanismen, um jene zu unterstützen, die sich für indigene Rechte, Landrechte und Umweltrechte einsetzen.“

S&D-Pressekontakt(e)