In einer Plenardebatte heute Nacht in Straßburg wird die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament die EU auffordern, ihre finanzielle Unterstützung für Venezuela fortzusetzen und bei Bedarf zu erhöhen. Außerdem wird sie die Regierung Venezuelas auffordern, eine direkte Vereinbarung über die dringende Bereitstellung humanitärer Hilfe zu akzeptieren.

Die S&D Fraktion bekundet ihre Solidarität mit dem venezolanischen Volk und bedauert die schwere Krise, die es durchmacht. Laut Angaben der Vereinten Nationen leben 61,2% der venezolanischen Bevölkerung in extremer Armut, die Sterblichkeitsrate liegt bei 60%, die Kindersterblichkeit bei 30%.

Unter diesen Umständen verlassen viele Venezolaner ihre Heimat, oft in Richtung der Nachbarländer. Francisco Assis, Koordinator der S&D Fraktion für die Parlamentarische Versammlung EU-Lateinamerika (EuroLat) nahm an einer Delegation des Europäischen Parlaments vom 25. bis 30. Juni an der Grenze Venezuelas mit Kolumbien und Brasilien teil.

 

Francisco Assis sagte:

„Die humanitäre Krise in Venezuela ist gravierend und beeinträchtigt mittlerweile auch die Nachbarländer. Jeden Monat überschreiten über 12.000 Venezolaner die Grenze zu Roraime, einem der ärmsten Bundesstaaten Brasiliens. Dieser demografische Druck beeinträchtigt die öffentlichen Dienstleistungen wie Gesundheit und Bildung und untergräbt die Integration der Flüchtlinge.

Es ist unerlässlich, dass die EU ihre finanzielle Unterstützung aufrechterhält und sogar verstärkt, und ebenso wichtig, dass die Regierung von Nicolás Maduro Hilfe akzeptiert, zum Wohl der Bevölkerung.“

 

Die für Außenpolitik zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Elena Valenciano, sagte:

„Wir sind in Venezuela Zeugen eines menschlichen Dramas, das uns zutiefst betrübt. Der Bevölkerung mangelt es an Nahrungsmitteln und Medikamenten, und die Unsicherheit hält an. Dieser Zustand muss dringendst geändert werden. Wir möchten unsere uneingeschränkte Solidarität mit dem notleidenden venezolanischen Volk bekunden. Wir möchten auch dazu beitragen, dass diese Situation so bald wie möglich beendet wird.

Deshalb werden wir morgen einen Entschließungsantrag unterstützen, der eine direkte Vereinbarung über einen Plan für den Zugang zu humanitärer Soforthilfe für das Land fordert. Wir fordern die venezolanische Regierung auf, unverzüglich ungehinderten Zugang zu humanitärer Hilfe zu erlauben und internationalen Organisationen zu gestatten, der Bevölkerung zu helfen. Die vordringlichste Aufgabe ist es jetzt, die Unterernährung der besonders gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu bekämpfen.“