Seit Anfang Juli sind in Syrien Schätzungen zufolge zwischen 250.000 und 275.000 Zivilpersonen aufgrund der verschobenen Frontlinien von der humanitären Hilfe abgeschnitten. Wenn die humanitären Korridore nicht sofort wiederhergestellt werden, sind Hunderttausende Menschen in Lebensgefahr. Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert alle Beteiligten auf, so bald wie möglich einen bedingungslosen, ungehinderten und nachhaltigen Zugang für humanitäre Organisationen zu ermöglichen.

Der für humanitäre Hilfe zuständige Vizevorsitzende und Sprecher der S&D Fraktion, Enrique Guerrero Salom, sagte dazu:

„Die Feindseligkeiten müssen unverzüglich eingestellt werden, um sicherzustellen, dass die humanitäre Hilfe dahin gelangen kann, wo sie am meisten gebraucht wird. Die grundlegenden Menschenrechte von Hunderttausenden sind massiv bedroht. All jenen, die in Aleppo eingeschlossen sind, muss auf der Grundlage der Grundsätze der Neutralität und der Unparteilichkeit Schutz garantiert werden. Eine humanitäre Pause von 48 Stunden pro Woche würde es humanitären Organisationen erlauben, die Bedürftigen mit dem Notwendigen zu versorgen. Das Leid der Zivilbevölkerung darf nicht als politisches Druckmittel missbraucht werden. Der UNO-Sicherheitsrat und die Völkergemeinschaft müssen mit höherer Dringlichkeit arbeiten, um die Feindseligkeiten zu beenden.“

Die sozialdemokratische Vorsitzende des Unterausschusses des Europäischen Parlaments für Menschenrechte, Elena Valenciano, fügte hinzu:

„Die Lage in Aleppo hat sich im Laufe des letzten Monats gravierend verschlechtert. Die Angriffe auf Krankenhäuser, Schulen und andere zivile Infrastruktureinrichtungen müssen aufhören. Alle Seiten müssen die grundlegenden Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht respektieren. Wenn wir nicht sofort handeln, sind Hunderttausende Menschen von Hunger und Krankheit bedroht. Die im Krieg verletzten und die Schwerkranken müssen vorrangig behandelt werden. Alle Konfliktparteien müssen das Kriegsrecht und das humanitäre Völkerrecht einhalten. Die internationale Gemeinschaft muss die Wiederherstellung des Zugangs zur absoluten Priorität machen, um weitere sinnlose Todesopfer zu verhindern.“