Kultur ist ein mächtiges und dynamisches Instrument für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament veranstaltete heute in Brüssel eine Konferenz über ‘Kultur als ein dynamisches gesellschaftliches und wirtschaftliches Instrument‘.

Die sozialdemokratische Europaabgeordnete Petra Kammerevert, Koordinatorin des Parlamentsausschusses für Kultur und Bildung, eröffnete die Konferenz. Die beiden Podiumsdiskussionen zu den Themen ‚Auswirkungen der Kultur auf Sozial- und Humankapital‘ und ‚Kulturelle und ästhetische Bildung als Katalysator für gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung‘ wurden von den S&D Abgeordneten Silvia Costa, Vorsitzende des Kultur- und Bildungsausschusses, und Julie Ward moderiert. Das Programm gibt es hier.

Zahlreiche Vertreter aus dem Kultur- und Kreativsektor und aus anderen EU-Institutionen sowie Leute, die sich für die Erkundung des Potenzials der Kultur in der sozialen und ökonomischen Entwicklung interessieren, sorgten für einen guten Besuch der Konferenz. Die Debatte mit Experten aus der akademischen Welt, aber auch mit weltbekannten Filmkünstlern, drehte sich um die Rolle der Kultur- und Kreativwirtschaft in der Wirtschafts- und Sozialkrise, ihre Auswirkungen auf unser tägliches Leben und unser Wohlergehen, soziale Integration, aktive Teilnahme und das Gefühl einer gemeinsamen europäischen Identität, die Rolle der Kultur und der Kunsterziehung sowie um die Frage, wie die Kultur zur Schaffung von Wachstum und Beschäftigung beiträgt.

Petra Kammerevert sagte dazu:

„Möglichkeiten zur Steigerung des Kulturkonsums zu finden ist nicht die einzige Herausforderung für die Kulturpolitik. Eine andere Herausforderung besteht darin, Wege zu finden, um die aktive Beteiligung an der Schaffung, Nutzung und Verbreitung von Kunst und Kultur zu finden. Kulturelle Erziehung ist notwendig für die persönliche Entwicklung der Menschen, ihre emotionale Stabilität, Selbstverwirklichung und Identität. Die Entwicklung der Lesefertigkeit, Kompetenz im Umgang mit Bildern und Körperbewusstsein entwickeln die Kompetenzen eines Individuums für Integration und Partizipation, Selbstdisziplin, Flexibilität und die Fähigkeit zur Teamarbeit. Kulturelle Erziehung gibt den Leuten die Fähigkeit, ihr eigenes Leben wie auch das Leben der anderen Menschen zu bewerten und zu schätzen und die Bedeutung des erworbenen Wissens zu verstehen.

Kulturelle Bildung fördert die gesellschaftliche Befähigung und Teilhabe und qualifiziert die Leute für die neuen Herausforderungen, denen die Gesellschaft gegenübersteht. Sie leistet folglich einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Stabilität.“

Silvia Costa sagte:

„Kultur und Kreativität müssen stärker ins Zentrum der Strategie ‚Europa 2020‘ rücken und eine Priorität auf der politischen Agenda der neuen Kommission und des Parlaments werden. Mehrschichtige Politiken, die das europäische Kulturerbe als strategische Ressource integrieren, sollten zusammen mit der Kreativ- und Kulturwirtschaft entwickelt werden, um die Schaffung von Wachstum und Beschäftigung zu fördern.

Die digitale Technologie, die Förderung der Mobilität der Kulturschaffenden und ihrer Werke, Investitionen in die Infrastruktur und neue Möglichkeiten für den europäischen Kulturtourismus stellen allesamt sehr mächtige Instrumente für soziales und ökonomisches Wachstum und Entwicklung dar.“