Nach dem zweitägigen Gipfeltreffen zwischen den Staats- und Regierungschefs der EU und Afrikas bekräftigt die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament die Notwendigkeit einer neuen gleichberechtigten Partnerschaft, die es den afrikanischen Ländern ermöglicht, nachhaltige und menschenwürdige Arbeitsplätze zu schaffen und in Gesundheit und Bildung zu investieren. Unsere Fraktion ist nach wie vor führend bei den Bemühungen, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte auf dem gesamten Kontinent zu stärken.

Der Koordinator der S&D Fraktion im Entwicklungsausschuss, Udo Bullmann, sagte dazu:

„Die Sozialdemokratische Fraktion begrüßt die Ankündigung bezüglich der gemeinsamen Nutzung von einigen der modernsten Technologien für Impfstoffe, nicht nur als Instrument zur Bekämpfung von Covid-19, sondern auch als strategischer Ansatz zur Bekämpfung anderer Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und hoffentlich Krebs. Das ist von entscheidender Bedeutung für die Beseitigung der Impfungleichheit, die unserem Kampf gegen die Pandemie nach wie vor schadet und zugleich ein Risiko für unsere Partnerschaft mit Afrika darstellt.

Nach rund fünf Jahren und vielen Verschiebungen seit dem letzten EU-Afrika-Gipfel ist es eine große Leistung, dass dieses hochrangige Treffen endlich stattfinden konnte. Angesichts der multidimensionalen Krisen unserer Zeit müssen die europäischen und afrikanischen Staats- und Regierungschefs jetzt auf einen bitter nötigen politischen Wandel in Richtung globaler nachhaltiger Gleichheit drängen. Um die Pandemie und ihre Nachwirkungen zu bekämpfen, müssen wir Afrika mit einem echten Zugang zu Impfstoffen und starken Gesundheitssystemen unterstützen. Aber wir müssen auch in Bildung und soziale Sicherheit investieren, um die Folgen von zwei Jahren Pandemie in unseren Partnerländern zu bewältigen.

Die Investitionsinitiative ‚Global Gateway‘ sollte sich auf diese Richtung konzentrieren, und das Afrika-Investitionspaket skizziert einen wichtigen Weg für die Zukunft. Wir brauchen gleichermaßen starke Investitionen in Infrastruktur und Menschen, um Afrika endlich neu zu erfinden – nicht nur als Exporteur von Rohstoffen, sondern auch als Hersteller hochwertiger landwirtschaftlicher und industrieller Produkte und Dienstleistungen. Wir müssen dafür sorgen, dass mehr Schritte der Lieferketten – und damit menschenwürdige Arbeitsplätze – in Afrika bleiben.

Um nachhaltiges Wachstum zu schaffen, müssen wir zuerst starke und widerstandsfähige Gesellschaften aufbauen. Die Europäische Union muss die Friedensprozesse stärken und demokratische Strukturen vor Ort unterstützen. Außerdem muss sich unsere Agenda für Entwicklung und fairen Handel noch stärker auf soziale Gleichheit und Sicherheit konzentrieren, um zum Aufbau von Widerstandsfähigkeit und Stabilität beizutragen.“

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