Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament hat eine weitreichende neue EU-Verordnung durchgesetzt, die die Transparenz und Nachhaltigkeit von Investitionen erhöht und gegen Greenwashing im europäischen Finanzsektor vorgeht.

Der Durchbruch gelang gestern Abend, als sich die Unterhändler des Europäischen Parlaments unter Leitung der S&D-Abgeordneten Aurore Lalucq und des belgischen Ratsvorsitzes im Namen der EU-Mitgliedstaaten über die neuen Regeln für Umwelt-, Sozial- und Governance-Ratings (ESG) einig wurden.

Aurore Lalucq, sozialdemokratische Berichterstatterin des Europäischen Parlaments für die ESG-Ratings, sagte:

„ESG-Ratings sind der Schlüssel zu nachhaltigen Investitionsentscheidungen. Bislang gab es keine Rechtsvorschriften in dem Bereich, was ein hohes Risiko von Greenwashing und mangelnder Transparenz mit sich führte. Wir haben nun eine historische Verordnung für mehr Nachhaltigkeit in der europäischen Finanzwirtschaft geschaffen. 

Das neue Gesetz wird das Vertrauen der Anleger in nachhaltige Finanzprodukte stärken und so den ökologischen und sozialen Wandel unterstützen. Dies wiederum wird uns helfen, eine sozial verantwortlichere und nachhaltigere Zukunft zu gestalten – etwas, wofür sich die Sozialdemokratie seit jeher einsetzt.“

Hier eine Liste der wichtigsten Erfolge des Europäischen Parlaments:

- Strikte Trennung von ESG-Rating-Anbietern einerseits und von Audit- und Beratungstätigkeiten andererseits, um Interessenkonflikte zu vermeiden.

- Erweiterte Transparenzvorgaben für ESG-Rating-Anbieter und eine klare Trennung zwischen ökologischen, sozialen und Governance-Kriterien. Nur so lassen sich transparente und verlässliche Nachhaltigkeitsangaben für Anleger gewährleisten.

- Stärkere Rolle für die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) bei der Zulassung von Anbietern und der Überwachung von Marktkonzentrationen.

Hinweis für die Redaktion:

ESG-Ratings sind Stellungnahmen zur Nachhaltigkeitsbilanz eines Unternehmens oder Finanzinstruments unter Berücksichtigung seiner gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen. Sie sind für das Vertrauen der Anleger in nachhaltige Produkte zunehmend von Bedeutung.

Die Unterhändler des Europäischen Parlaments und der EU-Mitgliedstaaten haben gestern eine vorläufige politische Einigung erzielt, die von beiden Seiten noch formell abgesegnet werden muss. Die neue Verordnung wird 18 Monate nach ihrem Inkrafttreten wirksam.

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Frankreich
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