Das Europäische Parlament und der Rat einigten sich gestern Abend auf die überarbeiteten „Frühstücksrichtlinien“, die eine klarere Kennzeichnung für Honig, Fruchtsäfte und Marmelade vorschreiben.

Ein wichtiger Verhandlungserfolg der S&D-Fraktion war die Einführung eines Rückverfolgbarkeitssystems in der Honiglieferkette, das es Verbraucherinnen und Verbrauchern ermöglicht, die Herkunft von Honigprodukten durch transparente Angaben auf dem Etikett zu erkennen. Ferner dient es dazu, die Verantwortung auf dem Markt für Honigprodukte zu erhöhen, da es Betrug und illegalem Handel entgegenwirkt.

Aufgrund des zunehmenden Kundenwunsches nach einem geringeren Zuckergehalt in Fruchtsäften schreiben die überarbeiteten Richtlinien nun auch die Angabe des natürlich enthaltenen Fruchtzuckers vor, um irreführende Werbebotschaften zu vermeiden, da einige Säfte auch ohne Zuckerzusatz sehr süß sein können. Des Weiteren hat die S&D-Fraktion Maßnahmen eingeleitet, die sicherstellen sollen, dass neue Techniken, die den in Fruchtsäften, Konfitüren, Gelees oder Milch natürlich vorkommenden Zucker herausfiltern, nicht dazu führen dürfen, dass dieser durch potenziell krebserregende Süßstoffe wie Aspartam ersetzt wird.

Günther Sidl, sozialdemokratischer Verhandlungsführer für die Überarbeitung der Frühstücksrichtlinien, sagte:

„Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht auf klare und präzise Angaben zu den Produkten, die sie konsumieren. Mit dem System der Rückverfolgbarkeit in der Honiglieferkette und der obligatorischen Angabe zum Zuckergehalt werden die Menschen in Europa dazu befähigt, sich bewusst für eine gesündere Lebensweise zu entscheiden.

Ich bin überzeugt, dass das Verhandlungsergebnis nicht nur den Verbraucherinnen und Verbrauchern zugute kommen, sondern auch das Umfeld für Imkerinnen und Imker in der EU verbessern wird. Die Verbraucher wissen derzeit wenig bis nichts über das Herkunftsland des Honigs, den sie verzehren. Durch die neu gestalteten Richtlinien wird dies abgestellt. Die Rückverfolgbarkeit von Honig ist zudem ein wirksames Mittel zur Bekämpfung von Betrug und illegalem Handel.

Die S&D-Fraktion hat darüber hinaus das Thema Aspartam und dessen neue Einstufung als potenziell krebserregend für den Menschen aufgegriffen und die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit darum gebeten, bis zum Jahresende eine Neubewertung der Auswirkungen von Aspartam auf die menschliche Gesundheit vorzunehmen.“

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