Von einem Handelsabkommen mit starken Sozial- und Umweltklauseln werden sowohl Indonesien als auch die EU profitieren, sagt David Martin

Indonesien ist die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt mit einer islamischen Mehrheit und seit 2009 ein Partner der Europäischen Union. Bald werden diese Bindungen weiter verstärkt, nachdem diese Woche die Vorbereitungsarbeiten für die Verhandlungen über ein umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (CEPA) zwischen Indonesien und der EU abgeschlossen worden sind.

Der handelspolitische Sprecher der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, David Martin, sagte dazu:

„Ich begrüße diese gemeinsame Erklärung über die Beziehungen zwischen der EU und Indonesien und die Nachricht, dass die Vorstudie abgeschlossen ist. Das ebnet den Weg für den Beginn der Verhandlungen in den kommenden Wochen.

Als lebendige Demokratie mit fast 250 Millionen Bürgerinnen und Bürgern kann dieses Abkommen beiden Partnern erhebliche Vorteile bringen, wenn die Ansprüche hoch genug gesetzt werden.

Unsere Fraktion wird auf verbindliche Verpflichtungen in einem soliden Kapitel für nachhaltige Entwicklung drängen, mit dem Schwerpunkt auf den Menschenrechten und dem Umweltschutz. Da Indonesien der größte Palmölproduzent der Welt und ein wichtiger Holzproduzent ist, werden wir die Kommission besonders drängen, starke und durchsetzbare Maßnahmen zu ergreifen, um nicht nachhaltige forstwirtschaftliche Methoden zu unterbinden.

Nach unseren erfolgreichen Verhandlungen mit Vietnam und Singapur bekräftigt dieses Handelsabkommen mit Indonesien unsere Unterstützung der ASEAN-Region. Es wird hoffentlich als Baustein für ein letztendlich interregionales Freihandelsabkommen dienen.“

 
Redaktionshinweis:
 
Mit 244 Millionen Einwohnern ist Indonesien die größte Volkswirtschaft im Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN). Innerhalb der Region ist es jedoch lediglich der viertwichtigste Handelspartner der EU, mit einem bilateralen Warenhandel von nur 23,5 Milliarden Euro im Jahr 2011. Mit 3,7 Milliarden Euro stellte der Handel mit kommerziellen Dienstleistungen im gleichen Jahr über 14% des Gesamthandels dar.