Die Sozialdemokraten im Beschäftigungsausschuss des Europäischen Parlaments stimmten heute für den dritten Vorschlag der EU-Kommission in dieser Legislaturperiode für den Schutz der europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vor Belastung durch fünf zusätzliche krebserregende oder erbgutverändernde Stoffe am Arbeitsplatz. Die neuen Vorschläge sollen die Gesundheit von über einer Million Arbeitern verbessern und über 22.000 Fälle von arbeitsbedingten Erkrankungen verhindern.

Der neue Vorschlag führt Grenzwerte für Inhalationsexposition für zwei Substanzen (Formaldehyd und 4,4′-Methylen-bis(2-chloranilin), kurz MOCA) und für drei Stoffgruppen (Kadmium und seine anorganischen Verbindungen; Beryllium und seine anorganischen Verbindungen; und Arsensäure und ihre Salze sowie anorganische Arsenverbindungen) ein. Zu den eigenen Vorschlägen des Parlaments zählen eine Vereinbarung für die EU-Kommission, um genauer zu prüfen, wie die Arbeitnehmer besser vor zytotoxischen (zellschädigenden) Medikamenten geschützt werden können, sowie ein zusätzlicher Grenzwert für Kadmium, wenn Biokontrolle eingesetzt wird.

Die Verhandlungsführerin der S&D Fraktion für das Dossier krebserregende und erbgutschädigende Stoffe, Marita Ulvskog, erklärte: 

"Es ist äußerst wichtig, dass die Arbeit am Thema Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz weiter vorankommt. Das Parlament hat gezeigt, dass es gewillt ist, zügig und konstruktiv zu arbeiten.

Während der Amtszeit der Barroso-Kommission war das Dossier Gesundheit und Sicherheit zehn Jahre lang blockiert. Dieser Fortschritt stellt eine wichtige Entwicklung für das Leben der Arbeitnehmer dar.

Wir hoffen, dass die Kommission sich von der konstruktiven Arbeit an diesen Vorschlägen inspirieren lässt, um weitere Überarbeitungen der Richtlinie über krebserregende und erbgutverändernde Substanzen vorzulegen und zusätzliche Vorschläge im Bereich der Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz zu erwägen.

In Europa sollten Unternehmen nicht auf der Grundlage des Lebens von Arbeitern konkurrieren."

Die beschäftigungs- und sozialpolitische S&D Fraktionssprecherin Agnes Jongerius sagte:

"Die heutige Abstimmung ist ein weiterer großer Schritt zum Schutz des Lebens der europäischen Bürgerinnen und Bürger am Arbeitsplatz. Die Sozialdemokratische Fraktion hat die Notwendigkeit hervorgehoben, Angehörige der Gesundheitsberufe besser zu schützen und weitere Rechtsvorschriften für den Umgang mit zytotoxischen Medikamenten in Betracht zu ziehen.

Angemessene und sichere Arbeitsbedingungen sind eine hohe Priorität für unsere Fraktion und ein Kernprinzip der Europäischen Säule Sozialer Rechte. Wir Sozialdemokraten fühlen uns der weiteren Stärkung des Rechts der Arbeiter auf ein gesundes und sicheres Arbeitsumfeld verpflichtet, um bessere Arbeitsbedingungen für alle Arbeitnehmer in der EU zu erreichen.

Millionen Arbeiter im Baugewerbe, in der Holzindustrie, in der Papierindustrie oder in der Chemiebranche sind betroffen. Arbeiter, die unsere Häuser bauen, unsere Kleider und Schuhe herstellen oder unsere elektronischen Geräte erzeugen, müssen vor Krankheiten an ihrem Arbeitsplatz beschützt werden.

Das Parlament hat bei diesem dritten Vorschlag rasche Fortschritte gemacht, um die Verhandlungen vor den Europawahlen 2019 abzuschließen. Jetzt ist der Rat am Zug."

 

Hinweis für die Redaktion

Dies ist der dritte Kommissionsvorschlag zur Änderung der Richtlinie über krebserregende und erbgutverändernde Substanzen in dieser Legislaturperiode. Die beiden vorherigen Vorschläge haben Belastungsgrenzwerte für 20 karzinogene Stoffe - einschließlich Dieselabgase - eingeführt, die nachweislich Krebs und Erbgutveränderungen verursachen.

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Koordinatorin
Niederlande