Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament führt den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft an, bei der alle Produkte so gestaltet sind, dass sie wiederverwertet, wiederverwendet oder wiederaufbereitet werden. Die S&D Abgeordnete Simona Bonafé hat vier parlamentarische Berichte für eine Kreislaufwirtschaft verfasst und die EU-Kommission aufgefordert, eine spezifische Strategie zum allmählichen Abbau von Plastikmüll vorzulegen. Morgen wird das Plenum des Europäischen Parlaments über diese neue Strategie abstimmen.

 

Die sozialdemokratische Berichterstatterin des Europaparlaments  für das Abfallpaket, Simona Bonafé, sagte dazu:

„Wir befürworten uneingeschränkt das Ziel der Kommission, alle Kunststoffe bis 2030 wiederverwendbar und wiederverwertbar zu machen. Das steht im Einklang mit dem Ergebnis der Vereinbarung zum Abfallpaket und mit dem Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft.

Wir müssen die Art und Weise verändern, wie Plastik und Plastikprodukte gestaltet, hergestellt und wiederverwertet werden. Wir hoffen, dass die Kommission die in der Strategie empfohlenen Verpflichtungen in all ihren Politikbereichen voll und ganz einhält. Wir hoffen auch auf eine rasche Umsetzung der Maßnahmen zur Minderung der Auswirkungen von Kunststoffprodukten zum einmaligen Gebrauch. Das ist vor allem für unsere Meere und Ozeane dringend, in denen 100.000 Tonnen Mikroplastik treiben und die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden.“

 

Kathleen Van Brempt, für Nachhaltigkeit zuständige Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte:

„Mit ihrer Strategie zur Beendigung des Plastikmülls an Land und im Meer ist die EU ein weltweiter Vorreiter. Wir Sozialdemokraten werden den Druck auf die Kommission und den Rat aufrechterhalten, um vor Ende dieser Legislaturperiode eine Vereinbarung über die Richtlinie über Einwegkunststoffprodukte zu erreichen.

Wir brauchen neue Politiken und Maßnahmen, um die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen anzuregen und sicherzustellen, dass wiederverwertbare Kunststoffe auch tatsächlich wiederverwertet werden. Daher müssen wir Mindeststandards für den Gehalt an Recyclingmaterial für recycelte Kunststoffe in neuen Produkten einführen, die auf den EU-Markt gelangen.“

 

Die S&D Fraktionssprecherin für Gesundheit und Umwelt, Miriam Dalli, sagte:

„Trotz neuer Technologien und rascher Innovation in der chemischen Industrie können wir unsere Abhängigkeit von Kunststoffen immer noch nicht verringern. Diese Abhängigkeit bedeutet, dass weltweit über 300 Millionen Tonnen Plastik erzeugt werden und Millionen Tonnen Plastikmüll in der Umwelt und in unsere Meeren landen.

Nicht alle Kunststoffe sind schlecht, aber wir müssen unsere Herangehensweise an deren Verbrauch und Entsorgung ändern. Diese Strategie sollte neue, intelligente und kreislaufartige Geschäfts-, Produktions- und Verbrauchsmodelle anregen, die die gesamte Wertschöpfungskette umfassen. Es ist möglich, die Herstellung solch enormer Mengen an Abfall von vornherein zu verhindern, indem man ihre Verwendung reduziert, ihre Wiederverwertung steigert und wiederverwendbares Material produziert und dafür sorgt, dass sie verantwortungsvoll entsorgt werden.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien