Sozialdemokraten fordern Europäische Kindergarantie zur Bekämpfung der Armut

21% der Kinder in Europa sind aktuell armutsgefährdet. Mindestens 20 Millionen Kinder leiden täglich unter einem Mangel an Einkommen und grundlegenden Dienstleistungen. Viele von ihnen haben nicht einmal jeden Tag eine warme Mahlzeit.

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert die Einführung einer Europäischen Kindergarantie, die aus dem EU-Haushalt finanziert wird und helfen soll, Kinder aus der Armut zu holen.

Dieser Vorschlag wird nächste Woche im Europäischen Parlament in Straßburg zur Abstimmung gelangen. Heute fand eine Diskussion über dieses Projekt mit Vertretern der Zivilgesellschaft, dem luxemburgischen Sozialminister Nicolas Schmit und seiner niederländischen Kollegin Jetta Klijnsma im Rahmen einer Konferenz statt, die von der Sozialdemokratischen Fraktion veranstaltet wurde.

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten, Jutta Steinruck, sagte dazu:

„Armut bedeutet stets Ausgrenzung, besonders für Kinder. Die Bekämpfung der grundlegenden Ursachen für Kinderarmut ist für unsere Fraktion eine hohe Priorität. Seit über zwei Jahren fordern wir die Umsetzung einer Kindergarantie. Kostenlose Gesundheitsversorgung, kostenlose Bildung und Kinderbetreuung, menschenwürdiger Wohnraum und angemessene Ernährung sind Grundvoraussetzungen dafür, dass jedes Kind ein sicheres, selbstbestimmtes Leben in Würde führen kann.“

Die Sprecherin der S&D Fraktion für dieses Thema, Villja Blinkevičiūtė, fügte hinzu:

„Wir wollen Millionen Kindern und Familien in ganz Europa eine Zukunft bieten, indem wir den Teufelskreis der Armut im frühestmöglichen Alter durchbrechen.

Wir hoffen nächste Woche in Straßburg auf eine große Mehrheit für unseren Vorschlag für eine Kindergarantie. Wir wollen, dass die EU-Kommission so rasch wie möglich handelt, damit jedes armutsgefährdete Kind Zugang zu kostenloser Gesundheitsversorgung, kostenloser Bildung, kostenloser Kinderbetreuung, menschenwürdigem Wohnraum und angemessener Ernährung haben kann.

In Kinder und ihr Wohlergehen zu investieren ist nicht nur eine moralische Pflicht, sondern auch eine gesellschaftliche und wirtschaftliche Priorität. Die Kindergarantie muss als langfristig angelegtes Instrument gesehen werden, um Chancengleichheit für eine ganze Generation zu bieten, und um Eltern dabei zu helfen, sozialer Ausgrenzung zu entkommen und sich in den Arbeitsmarkt einzugliedern.“

Beteiligte Abgeordnete