Sozialdemokraten erörtern progressive Wirtschaftspolitiken für Europa

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament veranstaltete heute eine große Debatte über die Ankurbelung des Wachstums, die Verringerung von Ungleichheiten und die Vermeidung einer neuen Krise der Eurozone. Die Konferenz mit dem Schwerpunkt ‚Wirtschaftswachstum mit sozialem Fortschritt vereinbaren‘ war Teil der S&D Initiative ‚Progressive Economy‘ und brachte die sozialdemokratischen Europaabgeordneten mit führenden Persönlichkeiten wie dem EU-Kommissar Pierre Moscovici, dem ehemaligen dänischen Premierminister Poul Nyrup Rasmussen, dem Vorsitzenden der Ministergruppe für Arbeit und Soziales der Sozialdemokratischen Partei Europas Nicolas Schmit und dem Direktor der Forschungsabteilung der Internationalen Arbeitsorganisation Raymond Torres sowie mit Experten und Vertretern der europäischen Gewerkschaftsbewegung und sozialer Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Maria João Rodrigues, für Wirtschafts- und Sozialpolitik verantwortliche stellvertretende Vorsitzende der S&D Fraktion, sagte:

„Der wirtschaftliche Policy-Mix der EU enthält jetzt mehr Investitionen, aber es muss mehr getan werden, um soziale Ungleichheiten zu verringern und die Binnennachfrage anzukurbeln. Wir müssen auch die Agenda für Strukturreformen neu definieren und sie besser mit Investitionen in Humankapital, Innovation, nachhaltige Energie, Digitalisierung und ordnungsgemäß funktionierende öffentliche Dienste verbinden.

Die Eurozone steht am Rande der Deflation, und Reformen können nicht nur Kostensenkungen bedeuten.

Die dritte und vielleicht komplizierteste Herausforderung ist die Vollendung der Wirtschafts- und Währungsunion. Wir brauchen eine bessere Abstimmung der nationalen Maßnahmen, mehr Konzentration auf Wachstum und sozialen Zusammenhalt und eine stärkere Teilung der Haushaltsrisiken.

Europa braucht außerdem eine stärkere politische Integration, um eine angemessene demokratische Verantwortlichkeit für wirtschaftspolitische Entscheidungen zu gewährleisten, die das Leben der Menschen beeinflussen. Die Sozialdemokraten werden an diesen drei Fronten kämpfen, um sicherzustellen, dass noch in diesem Jahr ernsthafte Fortschritte erzielt werden können.“

Frank Vandenbroucke, Professor an den Universitäten Leuven (Belgien) und Amsterdam, zog die ersten Schlussfolgerungen aus der Konferenz und erklärte:

„Europas Problem sind seine binnenwirtschaftlichen Ungleichgewichte und die zunehmenden Ungleichheiten. Um das anzugehen, brauchen wir einen europaweiten Konsens über die Art von Sozialmodell, dem die Eurozone zu dienen hat.“

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Website von Progressive Economy:
www.progressiveeconomy.eu