S&D Fraktion unterstützt Welttag für menschenwürdige Arbeit

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament schließt sich heute der weltweiten Forderung nach menschenwürdiger Arbeit und besseren Arbeitsbedingungen an.

Millionen Europäer müssen sich mit prekären, kurzfristigen Jobs ohne klare Perspektiven durchschlagen. So waren im Jahr 2013 laut dem Europäischen Gewerkschaftsinstitut (EGI) 61,7% der Teilzeitbeschäftigten in der EU in erzwungener Teilzeit angestellt, da sie keine Festanstellung fanden.

Die für Wirtschafts- und Sozialangelegenheiten zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Maria João Rodrigues, sagte dazu:

„Nach einer langen Wirtschaftskrise kommt die Schaffung von Arbeitsplätzen weiterhin nur langsam voran. Viele Unternehmen denken kurzfristig und bevorzugen billige und flexible Arbeitskräfte, anstatt in ihre Arbeitnehmer zu investieren. Doch Innovation und hohe Produktivität werden durch gut qualifizierte, gut vorbereitete und motivierte Arbeiter erreicht und nicht durch solche, die sich ständig Sorgen darüber machen müssen, was sie nächsten Monat tun.

Die Technologie bringt enorme Möglichkeiten, sie kann aber auch Ungleichheiten im Arbeitsmarkt vertiefen. Regierungen, Unternehmen und Gewerkschaften müssen in aufgeklärter Art und Weise zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Wirtschaft der Zukunft allen zugute kommt. Die Europäerinnen und Europäer wollen nicht ins Mittealter zurück!“

Die sozial- und beschäftigungspolitische Sprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion, Jutta Steinruck, erklärte:

„Effektive Armutsbekämpfung fängt bei der Schaffung guter und langfristiger Arbeitsplätze an. Immer mehr Menschen können von ihrer Arbeit nicht mehr leben.

In vielen Branchen findet eine großflächige Ausbeutung unter dem Deckmantel der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes statt. Von entsandten Bauarbeitern oder Kraftfahrern, die für einen Hungerlohn ohne Sozialschutz arbeiten, über Unternehmen, deren Stammbelegschaft aus Zeitarbeitnehmern oder unselbstständigen Auftragnehmern besteht, bis zu Piloten, die wie viele andere Berufsgruppen in die Scheinselbständigkeit gezwungen werden oder Hochschulabsolventen, die sich von einem unbezahlten Praktikum zum nächsten hangeln – die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen.

Deshalb fordern die europäischen Sozialdemokraten seit langem europaweit einheitliche Arbeitsinspektionen, um Ausbeutung wirksam zu bekämpfen.“

Seit 2008 organisiert der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) den Welttag für menschenwürdige Arbeit (WFMA). Am 7. Oktober kommen Arbeiterinnen und Arbeiter auf der ganzen Welt zusammen, um gute Arbeit und bessere Arbeitsbedingungen zu fordern.