S&D Fraktion erreicht Verbot von Quecksilber-Füllungen für Schwangere und Kinder

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament ist stolz, das Verbot der Verwendung von Amalgam bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen erreicht zu haben. Die heute im Plenum in Straßburg angenommene Resolution stellt einen Sieg für das ganze Europaparlament dar, da sie die Verwendung von zahnmedizinischem Amalgam verbietet und strenge Beschränkungen für eine Reihe von Exporten und industriellen Verfahren auferlegt.
Quecksilber ist eine gefährliche Chemikalie, die schwere gesundheitliche Probleme verursachen kann. Deshalb haben die Sozialdemokraten auch auf einen vollständigen Ausstieg aus allen Amalgamen in allen Mitgliedsstaaten gedrängt.

Der Verhandlungsführer der S&D Fraktion für die Quecksilber-Entschließung, Massimo Paolucci, sagte dazu:

„Endlich weniger Quecksilber, weniger Verschmutzung, mehr Gesundheit. Dennoch gibt es noch viel zu tun. Wir wollen, dass die Kommission und die Mitgliedsstaaten ein völliges Verbot von Dentalamalgam innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens akzeptieren. Ich bin stolz auf die Arbeit im Rahmen der neuen Quecksilber-Verordnung. Jetzt ist es Zeit, so bald wie möglich mit der Ratifizierung der Minamata-Konvention fortzufahren.“

Hintergrundinformationen über Quecksilber und das Minamata-Übereinkommen:

Quecksilber:
•    ist ein chemisches Element (Hg), das früher Hydrargyrum hieß;
•    ist eine der zehn chemischen Substanzen, die von der Weltgesundheitsorganisation als besonders großes Problem für die öffentliche Gesundheit eingestuft wurden;
•    wird in Thermometern, Barometern, Sphygmomanometern, Leuchtstoffröhren, usw. eingesetzt;
•    ist wegen seiner Giftigkeit in Quecksilber-Thermometern und Sphygmomanometern weitgehend ausgemustert worden, bleibt aber in wissenschaftlichen Forschungsanwendungen und in zahnmedizinischem Amalgam in Verwendung;  
•    kann bei Belastung durch wasserlösliche Formen Vergiftungen durch das Einatmen von Quecksilberdämpfen oder durch die Einnahme irgendeiner Form davon verursachen.

Das Minamata-Übereinkommen zu Quecksilber:
•    ist ein völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor den negativen Auswirkungen von Quecksilber;
•    wurde im Januar 2013 in Genf vereinbart und am 10. Oktober 2013 in Japan beschlossen;
•    soll die anthropogenen (vom Menschen verursachten) Quecksilberemissionen während ihres gesamten Lebenszyklus kontrollieren;
•    verbietet konkret neue Quecksilberminen und sieht die schrittweise Schließung bestehender Minen vor; sieht die Minimierung und die stufenweise Beendigung der Verwendung von Quecksilber in einer Reihe von Produkten und Verfahren vor; schreibt Kontrollmaßnahmen für Emissionen und Freisetzung vor und befasst sich auch mit Problemen der Lagerung und der Entsorgung;
•    ist von 128 Staaten unterzeichnet, aber bisher erst von 38 ratifiziert worden;
•    wurde von der Europäischen Union und all ihren Mitgliedsstaaten mit Ausnahme Portugals und Estlands unterzeichnet.

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