Pittella: Die Spitzenpolitiker von Bosnien-Herzegowina müssen das 20. Jahrhundert abschließen und sich einer gemeinsamen europäischen Zukunft öffnen

Zum Abschluss eines dreitägigen Besuchs in Bosnien-Herzegowina und nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Republik Serbien, Milorad Dodik, sowie mit Vertretern von örtlichen Nichtregierungsorganisationen bekräftigte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella, die Hoffnung seiner Fraktion bezüglich der europäischen Perspektive Bosnien-Herzegowinas. Die weiteren Mitglieder der Delegation waren Knut Fleckenstein, für Außenpolitik und die Östliche Nachbarschaft verantwortlicher Vizevorsitzender, Tanja Fajon, Vizevorsitzende und Mitglied der Delegation des Europäischen Parlaments für die Beziehungen zu Bosnien-Herzegowina und zum Kosovo, und Afzal Khan, Berichterstatter für Bosnien und Herzegowina.

Gianni Pittella, Vorsitzender der S&D Fraktion, erklärte:

„Es ist höchste Zeit, dass Bosnien und Herzegowina das 20. Jahrhundert abschließt und endlich beginnt, eine neue Zukunft aufzubauen. Eine neue Zukunft für die nächste Generation dieses Landes, die die Nase voll hat von ethnischen Trennlinien, surrealen sprachlichen Abgrenzungen und Arbeitslosigkeit, und die die Auswanderung als einzige Chance auf eine gute Zukunft sieht. Die Spitzenpolitiker des Landes, egal ob Kroaten, Serben oder Bosnier, sollten aufhören, die EU nur als Melkkuh zu betrachten, sondern sie vielmehr als die einzige reale Möglichkeit sehen, Bosnien und Herzegowina in das 21. Jahrhundert zu bringen.

Positive Impulse kann es nur durch echte Fortschritte bei der Reformagenda, die Annahme eines funktionierenden Koordinierungsmechanismus und eine zuverlässige Volkszählung geben. Wir fordern die Führung des Landes nachdrücklich auf, Ergebnisse zu liefern. Die Sozialdemokratische Fraktion wird sich weiterhin in den EU-Institutionen engagieren, um die Dynamik zu bewahren und die Attraktivität der Integration in die EU zu erhöhen.

Der ethnische Nationalismus hält die Zukunft der jungen Generationen in Geiselhaft. Der europäische Weg ist der Schlüssel zur Befreiung dieses Landes. Unsere Botschaft an Bosnien-Herzegowina und seine Führungskräfte ist klar: Helft uns, euch zu helfen!“

Knut Fleckenstein, für Außenpolitik und die Östliche Nachbarschaft verantwortlicher Vizevorsitzender der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte:

„Alle jungen Menschen von Bosnien und Herzegowina sollten aufhören, die Vergangenheit ihrer Väter zu leben, und den Aufbau ihrer eigenen Zukunft verlangen. Das gilt besonders für die Jugendorganisationen und die Nichtregierungsorganisationen, die die kritische Stimme der Gesellschaft repräsentieren und einen größeren Einfluss auf das politische Leben des Landes haben sollten. Auswanderung kann nicht die Lösung sein. Der tägliche Drainbrain saugt dem ganzen Land den Lebenssaft aus. Statt über ethnische Grenzen, sprachliche Spaltungen, Diskriminierung und religiöse Radikalisierung zu spekulieren, sollten die Spitzen von Bosnien und Herzegowina – seien es Kroaten, Serben oder Bosnier – sich auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, Bildung und Solidarität konzentrieren. Europa ist bereit, in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht seinen Beitrag zu leisten. Ein Fortschreiten auf dem Weg zur EU-Integration wäre ein Zeichen des guten Willens, um die nächste Generation des Landes von den Lasten der Vergangenheit zu befreien.“

Einen Teil der Medienberichterstattung über die S&D Mission finden Sie hier.