Pittella in Belgrad: „Serbien verdient die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. Der Rat sollte vor Ende 2015 den Startschuss geben“

Zum Abschluss einer fünftägigen Mission in der Balkanregion, die Besuche in Albanien und in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien umfasste, ist die Delegation der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament heute in Serbien angekommen. Hier trafen sich der S&D Fraktionsvorsitzende Gianni Pittella und sein Stellvertreter Knut Fleckenstein mit dem serbischen Premierminister Alexander Vucic, Außenminister Ivica Dacic und dem Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Bojan Pajtic.

S&D Fraktionschef Gianni Pittella sagte:

„Wir fordern den Rat auf, die Verhandlungen für den Beitritt Serbiens zur europäischen Familie zu eröffnen. In erster Linie, weil Belgrad es verdient: für die durchgeführten internen Reformen, für seine Rolle bei der Förderung der regionalen Stabilität und nicht zuletzt für den vorbildlichen Professionalismus und die Humanität, die es bei der Handhabung der Flüchtlingskrise an den Tag gelegt hat.

Das Flüchtlingslager Presovo, das wir unlängst besucht haben, zeigt, dass gute Organisation und Toleranz und eine Aufteilung der Verantwortung machbar und bezahlbar sein können. Das wird durch den guten Willen aller Beteiligten noch verstärkt.

Diese Bemühungen und dieser Einsatz der serbischen Regierung müssen belohnt werden, um die Loslösung Belgrads und der gesamten Region vom europäischen Projekt zu vermeiden. Die Dynamik, der Wille und der Glaube an die europäische Zukunft Serbiens werden vielleicht nicht ewig dauern.“

Der Stellvertretende Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion, Knut Fleckenstein, fügte hinzu:

„Es ist im Interesse ganz Europas, die Region in wirtschaftlicher und politischer Hinsicht endlich zu stabilisieren. Wir müssen sicherstellen, dass die grundlegenden europäischen Werte geachtet werden und dass die ganze Region in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit EU-Niveau erreicht.

Wir begrüßen die Verbesserung der Beziehungen zum Kosovo und ermutigen beide Seiten, den Dialog zum Vorteil der serbischen wie auch der kosovarischen Gemeinschaft auszuweiten.

Wir sind ebenfalls sehr zufrieden mit der Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen Albanien und Serbien in politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, wie das jüngste Jugendaustauschprogramm gezeigt hat. Das ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.“