"Migrant emergency caused by the lack of a common EU policy", says EP rapporteur and S&D MEP Cécile Kyenge

Die Berichterstatterin des Europäischen Parlaments für Migration, die italienische Sozialdemokratin Cécile Kyenge, forderte heute in Brüssel die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten auf, ihre Anstrengungen im Bereich der Migration zu verstärken. Alleine in der vergangenen Woche wurden 5629 Migranten im Mittelmeer gerettet, und die Zahl der Asylansuchen stieg im Jahr 2014 auf 650.000.

Cécile Kyenge kritisierte die mangelnde Solidarität der EU in dieser Frage und sagte:

„Wir hören immer mehr über die Krise und die Tatsache, dass die Migration zunimmt. Ist die Ankunft von 250.000 Migranten in einem Kontinent mit einer Bevölkeung von einer halben Milliarde Menschen wirklich eine Krise? Wohl kaum. Die Krise sind die 3500 Menschen, die im Mittelmeer umgekommen sind. Eine Union von 28 Staaten und einer halben Milliarde Menschen muss in der Lage sein, die aktuelle Situation zu verkraften.

Wenn die Ankunft von ein paar Tausend Migranten zu einer Notlage wird, liegt es daran, dass die 28 Mitgliedsstaaten der EU immer noch keine gemeinsame Vision und Strategie für die Migration haben.

Wir können nicht zulassen, dass die ganze Last weiterhin auf den gleichen fünf, sechs Mitgliedsstaaten liegt. Die Aufnahmezentren kommen nicht mehr zurecht. Die italienische Seepatrouillen-Operation Mare Nostrum, durchgeführt von einem einzigen Mitgliedsstaat, hat in einem Jahr 150.000 Menschen gerettet. Paradoxerweise hat die gemeinsame EU-Operation Triton, die Mare Nostrum ablösen sollte, nicht annähernd so viel Erfolg.“