Expo Milano kann dem Kampf der EU für gesunde Nahrungsmittel neuen Schwung geben

Ab morgen ist Mailand Schauplatz einer rekordträchtigen Weltausstellung unter dem Motto ‚Den Planeten ernähren, Energie für das Leben‘. 140 Länder nehmen an der Expo 2015 teil, zu der über 20 Millionen Besucher erwartet werden. Angesichts dieser Zahlen fordert das Europäische Parlament die Regierungen der Mitgliedsstaten und die EU-Institutionen auf, den Schwung dieses außerordentlichen Ereignisses zu nutzen, um das Recht auf den Verzehr gesunder Lebensmittel sicherzustellen und einen starken und nachhaltigen Landwirtschaftssektor zu unterstützen.

In einer heute in Straßburg verabschiedeten Entschließung wies das Europäische Parlament besonders auf bestehende Ungleichheiten beim Recht auf Ernährung hin und rief in Erinnerung, dass 30% der weltweiten Nahrungsmittel vergeudet werden, während Hunger und paradoxe Niveaus der Fettleibigkeit nebeneinander existieren.

Der Agrarsprecher der Sozialdemokratischen Fraktion, Paolo De Castro, der diese Entschließung initiierte, sagte dazu:

„Expo Milano stellt eine großartige Gelegenheit dar, das globale Problem der Ernährungssicherheit, für die die Landwirtschaft und die Fischerei von zentraler Bedeutung sind, auf internationaler Ebene zu diskutieren.

Die Entschließung des Europäischen Parlaments fordert die Kommission und alle EU-Mitgliedsstaten auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um sich gemeinsam mit dem Europaparlament im Kampf gegen die Nahrungsverschwendung und Unterernährung zu engagieren, indem ein universeller Zugang zu Nahrungsmitteln geschaffen wird. Dies kann nur durch die Umsetzung von landwirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Maßnahmen erreicht werden, die zur Nutzung der Ressource Land unter dem Blickpunkt der Nachhaltigkeit ermutigen, die ein entscheidendes Element für die Bewältigung des Problems der Ernährungssicherheit ist.“

Die stellvertretende S&D Fraktionsvorsitzende Isabelle Thomas fügte hinzu:

„Es ist wichtig, die Fischerei – wie die Landwirtschaft – im Kontext unserer Agenda für die Nahrungsmittelpolitik zu berücksichtigen, da sie auch Protein produziert.

Als Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion bin ich für diese beiden Politikbereiche zuständig und stelle oft zahlreiche Ähnlichkeiten zwischen ihnen fest, beispielsweise die Tatsache, dass beide Sektoren eine Regulierung bei Themen wie Umwelt, Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit und Preis benötigen, und zwar auf europäischer wie auf internationaler Ebene.“