Im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments stimmte die konservative EVP-Fraktion heute Vorschläge der Sozialdemokratischen Fraktion nieder, die eine Reihe von Hindernissen für die grenzüberschreitende Paketzustellung beseitigt hätten. Jedes Jahr werden rund vier Milliarden Pakete im Internet bestellt und in der ganzen Europäischen Union zugestellt. Obwohl es in dieser Branche noch viel Wachstumspotenzial gibt, sind die relativ hohen Kosten und die Sorgen der Online-Konsumenten und der kleinen Unternehmen bezüglich der grenzüberschreitenden Zustellung von Waren, die im Internet gekauft und verkauft werden, ein wichtiges Hindernis für die weitere Entwicklung des Sektors.

 

Zu den wichtigsten heute abgelehnten Punkten des Vorschlags zählten unter anderem: die Verpflichtung für Auslieferungsfirmen, die Preise einer Reihe von grenzüberschreitenden Paketdiensten mitzuteilen, damit die nationalen Behörden Preise ermitteln können, die als unangemessen hoch erachtet werden; ein jährlicher Bewertungsbericht über die Paketgebühren an die Kommission und die nationalen Behörden; sowie eine spezielle Kommissionswebsite, um Transparenz in der gesamten Paketbranche zu gewährleisten und Verbraucher und Kleinunternehmen mit mehr Informationen über verfügbare Optionen zu versorgen.

 

Lucy Anderson, sozialdemokratische Berichterstatterin des Europaparlaments für diesen Vorschlag, sagte:

 

„Es ist bedauerlich, dass die EVP heute gegen Vorschläge gestimmt hat, die für mehr Effizienz, größere Gebührentransparenz und erschwingliche Preise für die grenzüberschreitende Paketzustellung gesorgt hätten. Diese Maßnahmen sind Teil der Rahmenbedingungen der Strategie der Europäischen Kommission für einen digitalen Binnenmarkt. Die von der EVP abgelehnten Vorschläge waren im Interesse der Verbraucher und der kleinen Unternehmen, und wir werden weiter für ihre Interessen kämpfen.“

 

Biljana Borzan, Sprecherin der S&D Fraktion für Online-Lieferungen im Binnenmarktausschuss, fügte hinzu:

 

„Es ist sehr enttäuschend, dass die EVP unseren Vorschlag, der im Binnenmarktausschuss breite Unterstützung erhielt, abgelehnt hat. Unsere Vorschläge waren eine gute Gelegenheit, mehr Transparenz im Paketzustellungsmarkt zu schaffen und die Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zustellung für Unternehmen und Konsumenten zu verbessern.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Vizevorsitzende
Kroatien