S&D-Vizepräsident: Humanitäre Lage in Mossul soll kommende Woche in Straßburg behandelt werden

Wien (OTS/SK) - „Wir stehen vor einer humanitären Katastrophe. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen rechnet mit weiteren 100.000 Flüchtlingen aus dem irakischen Mossul. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt zumindest die notwendigen finanziellen Mitteln von 55 Millionen Euro aufbringen, um Lebensmittel, Zelte sowie Heizmaterial zu finanzieren“, ruft Josef Weidenholzer, Vizepräsident der sozialdemokratischen Fraktion (S&D), auf. Es sind jetzt besondere Maßnahmen gefordert. ****

Der SPÖ-Europaabgeordnete fordert neben finanziellen Hilfen vor allem auch humanitäre Korridore. „Die Zivilbevölkerung muss die Möglichkeit haben, die Stadt zu verlassen. Eine Einkesselung ist menschenunwürdig und absolut zu vermeiden“, so Weidenholzer, Mitglied im Innenausschuss. Er fordert auch, dass dieses Thema auf die Tagesordnung des Plenums des Europäischen Parlaments für kommende Woche in Straßburg gesetzt wird. „Hier kann Europa nun zeigen, dass es fähig ist, humanitäre Lösungen anzubieten und Gelder bereitzustellen. Schon jetzt nehmen Länder wie Jordanien und der Libanon die meisten Flüchtlinge auf, Europa tut bisher zu wenig."

Auch den unzähligen Binnenflüchtlingen im Irak und in Syrien muss dringend Aufmerksamkeit geschenkt werden. "Unterstützung muss mit Mitteln für die Herkunftsregionen gefunden werden“, so Weidenholzer. Er fordert auch die Einrichtung von internationalen Schutzzonen rund um Sindschar und die Niniveh Ebene. Der S&D-Vizepräsident betont auch, dass es vor allem für Opfer, überwiegend jesidische Frauen und Mädchen, die sich in Daesh/ISIS-Gefangenschaft befinden, besondere Maßnahmen zur Befreiung braucht. Für jene, die befreit werden konnten, sind mittels Sonderkontingenten Therapieplätze in Europa zu schaffen.