SPÖ-Europaabgeordnete verweist auf positive Erfahrungen aus Dänemark
Wien (OTS/SK) - Das Europäische Parlament macht den Kampf gegen die gesundheitsschädlichen Transfette zur Priorität. Die Europäische Union hat bisher keine Gesetzgebung, die den Inhalt oder die Kennzeichnung von Transfetten in Lebensmittelprodukten reguliert, obwohl die negativen gesundheitlichen Auswirkungen wissenschaftlich belegt sind. Eine hohe Aufnahme von industriellen Transfettsäuren -zu finden vor allem in frittierten Lebensmitteln, Keksen, Soßen und Packerlsuppen - stellt insbesondere einen Risikofaktor für die Entstehung der koronaren Herzkrankheit dar, die vorsichtigen Schätzungen zufolge in der EU pro Jahr für etwa 660.000 Todesfälle verantwortlich ist. „Jetzt geht es darum, politisch rasch zu handeln und die Transfette in Europa möglichst gegen null zu reduzieren. In den USA müssen Hersteller schon seit 2006 auf die Verpackung schreiben, ob Transfette in Produkten wie etwa Croissants, Donuts oder Popcorn enthalten sind“, sagt SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des Europäischen Parlaments. ****
Künstliche Transfette entstehen, wenn Öl nur teilweise gehärtet wird. Für Lebensmittelhersteller ist das ideal: Die teilweise Härtung macht Produkte streichfähig, cremig und haltbarer. Gleichzeitig entsteht jedoch eine gefährliche Anordnung von Doppelbindungen in den Fettsäuren.
Kadenbach: „Bisher haben erst Österreich, Lettland, Ungarn und Dänemark Obergrenzen für den Anteil der Transfettsäuren in Nahrungsfetten. Aktuelle Studien aus Dänemark zeigen bereits einen nachweisbaren Rückgang der Mortalitätsrate. Notwendig sind in ganz Europa nun Obergrenzen bei den schädlichen Transfetten. Sie müssen von den Herstellern durch andere, wenn auch teurere Öle und Verfahren ersetzt werden. Der Verzehr von Transfettsäuren soll in allen Bevölkerungsgruppen sinken. Künstliche Transfette wirken sich negativ auf den Cholesterin-Spiegel im Körper aus, positive Effekte besitzen sie nicht.“ Das EU-Parlament ruft mit seiner heute mehrheitlich angenommenen Entschließung die EU-Kommission auf, möglichst bald - jedenfalls aber innerhalb von zwei Jahren - auf Unionsebene eine gesetzliche Obergrenze für industrielle Transfettsäuren sowohl als Inhaltsstoff als auch als Endprodukt in sämtlichen Lebensmitteln festzusetzen.