Psychische Störungen und Verhaltensstörungen stellen eine zunehmende Belastung für die heutige Gesellschaft dar und können jeden von uns betreffen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden weltweit fast eine Milliarde Menschen an einer psychischen Störung. Dies ist in der Tat ein zunehmendes Problem in der EU, denn 2018 meldete die Europäische Kommission 84 Millionen Menschen mit psychischen Störungen in der europäischen Region, und dieses Problem hat weiter zugenommen, wobei einige Studien auf eine noch höhere Inzidenz hindeuten.
Eine gute psychische Gesundheit ist zweifelsohne ein wesentlicher Bestandteil des Wohlbefindens eines Menschen und hat einen großen Einfluss auf die körperliche Gesundheit und die Qualität der Gesundheit (und umgekehrt), wobei bestimmte Studien zeigen, dass psychische Störungen zu den wichtigsten Todesursachen weltweit gehören. Sie ist ein grundlegender Faktor für ein produktives, stabiles und gesundes Leben zu Hause, am Arbeitsplatz, in der Schule und im gesellschaftlichen Leben.
Eine gute psychische Gesundheit sollte jedoch nicht nur in Krankenhäusern und in einem therapeutischen Umfeld behandelt werden, sondern frühzeitig im Alltag eines jeden Bürgers zum Tragen kommen. Daher ist es unerlässlich, dass die EU die psychische Gesundheit als ein wichtiges Anliegen für das Wohlbefinden ihrer Bürger und als ein sektorübergreifendes Thema in Europa anerkennt, damit der Einzelne ein erfülltes persönliches/berufliches Leben führen und als aktiver Bürger sowohl in sozialer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht an der Union teilhaben kann.
Die allgemeine psychische Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen ist für die S&D Fraktion von größter Bedeutung. Das Ziel dieses Positionspapiers ist es, dieses Thema in eine breitere und ganzheitliche Diskussion einzubringen, mit dem Ziel, psychische Gesundheitsprobleme und die damit verbundenen sozioökonomischen Belastungen in der gesamten EU anzugehen und abzumildern. In diesem Zusammenhang fordern wir als S&D-Fraktion eine umfassende und ehrgeizige Strategie für psychische Gesundheit auf EU-Ebene, die im Einklang mit früheren spezifischen EU-Bemühungen im Bereich der psychischen Gesundheit steht.