Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßt die heutige Annahme der ‚Initiative der EU für Bestäuber‘. Damit wird hervorgehoben, wie wichtig Bestäuber für die Landwirtschaft sind, welche Bedrohung die derzeitigen Bestandsrückgänge für die Nahrungsmittelproduktion darstellen, und dass dringend transformative Maßnahmen ergriffen werden müssen, um Bestäuber und ihre Dienstleistungen zu schützen und wiederherzustellen. Wir haben auch betont, dass Maßnahmen zur Förderung der biologischen Vielfalt unterstützt werden müssen, und dass die Vielfalt der Bestäuberarten in Europa geschützt werden muss.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Kommission und die Mitgliedsstaaten diese Problematik stärker ins Bewusstsein rücken und konkrete Maßnahmen zur Förderung einer grünen Infrastruktur ergreifen, durch die Lebensraummosaiken und funktionale Verbindungen für Bestäuber in ländlichen und städtischen Landschaften nachgebildet und wiederhergestellt werden.

Die Koordinatorin der S&D Fraktion im Umweltausschuss, Jytte Guteland, sagte dazu:

„Bienen und andere Bestäuberinsekten sind von grundlegender Bedeutung für unsere Ökosysteme, unsere Nahrungsmittelproduktion und folglich für die Zukunft unserer Gesellschaft. Drei Viertel aller Nahrungsmittel, die wir in Europa erzeugen, sind auf Bestäubung angewiesen. Es ist wirklich einfach: Keine Bienen, keine Nahrung.

Es ist höchste Zeit, dass Europa zu einem umweltverträglicheren Landwirtschaftsmodell und zu einer nachhaltigeren Verwendung von Pflanzenschutzmitteln übergeht, um unsere Bestäuber besser zu schützen. Deshalb fordert die Sozialdemokratische Fraktion EU-weite verbindliche Reduktionsziele für Pestizide, um eine schadstofffreie Umwelt zu schaffen und den Rückgang der Bestäuber zu beenden.“

Der Schattenberichterstatter der Sozialdemokratischen Fraktion, István Ujhelyi, kommentierte:

„Nimmt man die Bienen weg, dann nimmt man gleichzeitig mindestens 100.000 Pflanzen weg, die ohne sie nicht überleben können.

Honigbienen und Wildbestäuber sind von herausragender Bedeutung für die Ernährungssicherheit und für unser Ökosystem, und sie sind wichtig für die Wirtschaft. Das sieht man an der Nahrungsmittelerzeugung, wo 15 Milliarden Euro des jährlichen landwirtschaftlichen Ertrags der EU direkt auf Bestäuber zurückzuführen sind. Vier von fünf Wildblumen und wild wachsenden Nutzpflanzen sind auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen.

Bedauerlicherweise nehmen sowohl die Vielfalt als auch die Zahl der Bestäuber seit 1970 ständig ab.

Der Rückgang des Bestands an Bestäuberinsekten ist hauptsächlich auf Umweltverschmutzung, Klimawandel, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und landwirtschaftliche Bewirtschaftungspraktiken zurückzuführen. Wir müssen dringend transformative Maßnahmen ergreifen, um Bestäuber – sowohl Honigbienen als auch Wildbestäuber – und ihre Dienstleistungen zu schützen und wiederherzustellen. Wir müssen uns aus der Abhängigkeit von Pestiziden befreien, um unsere Kinder und die Zukunft unseres Planeten zu beschützen.“

Beteiligte Abgeordnete
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