Das Europäische Parlament wird morgen voraussichtlich der überarbeiteten Verordnung über Landnutzung, Landnutzungsänderung und Forstwirtschaft (LULUCF) zustimmen mit dem Ziel, die Menge des von diesen Sektoren absorbierten Kohlendioxids zu erhöhen.

Die Verordnung betrifft die Nutzung von Böden, Bäumen, Pflanzen, Biomasse und Holz, die CO2 aus der Atmosphäre absorbieren. Laut dem vereinbarten Text muss die von diesen natürlichen Kohlenstoffsenken aufgenommene CO2-Menge bis 2030 auf 310 Millionen Tonnen gesteigert werden – ein notwendiger Schritt, damit die EU ihre Zusage einhalten kann, ihre Netto-Emissionen bis zum Ende des Jahrzehnts um 55 % zu senken.

Die Einigung ist umso wichtiger, da bei Fortschreibung des derzeitigen Trends die CO2-Aufnahmefähigkeit der Wälder, Torfgebiete und Wiesen in Europa aufgrund nicht nachhaltiger Methoden in der Forstwirtschaft und der intensiven Landwirtschaft aktuellen Prognosen zufolge abnehmen wird.

Neben der stärkeren Emissionsreduzierung in allen Wirtschaftszweigen ist es der Sozialdemokratischen Fraktion auch wichtig, dass die EU versucht, ihre natürlichen Kohlenstoffsenken zu erhalten und zu regenerieren, insbesondere ihre Wälder, damit diese mehr CO2 aufnehmen können, also eines der Treibhausgase, die den Klimawandel verursachen. Da in der Land- und Forstwirtschaft nur allzu häufig schlechte Arbeitsbedingungen herrschen, hat die Sozialdemokratische Fraktion zudem durchgesetzt, dass der Übergang sozial gerecht gestaltet wird.

Delara Burkhardt, sozialdemokratische Verhandlungsführerin für die LULUCF-Verordnung, sagte:

„Wir stellen die Natur in den Mittelpunkt der EU-Klimaarchitektur. Gesunde Ökosysteme können der Atmosphäre Treibhausgase entziehen und diese speichern. Deshalb sind Wälder, Wiesen und Moore natürliche Verbündete in unserem Kampf gegen den Klimawandel und seine steigenden sozialen und wirtschaftlichen Kosten. Wir müssen schützen, was uns in diesem Kampf unterstützt. Land und Wälder können die notwendige Reduzierung von Emissionen nicht ersetzen, aber sie werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, dass die EU ihre Klimaverpflichtungen erfüllt.

Im Gegensatz zum Vorschlag der EU-Kommission ist es uns gelungen, neue Kriterien für die biologische Vielfalt in die sogenannte LULUCF-Verordnung aufzunehmen, die den Mitgliedstaaten Anreize bieten, ihre Waldbewirtschaftung nachhaltiger zu gestalten und ihre Ökosysteme wiederherzustellen. Dies ist notwendig, um das höhere CO2-Reduktionsziel zu erreichen. Auf diese Weise können wir die doppelte Krise des Klimawandels und des Verlusts der biologischen Vielfalt gemeinsam angehen.

Wir wissen, dass nicht wenige Beschäftigte in Land- und Forstwirtschaft unter schlechten Arbeitsbedingungen leiden. Daher haben wir mit Erfolg Bestimmungen eingeführt, die die Mitgliedstaaten dazu verpflichten, die diesbezüglichen Entwicklungen in dem Wirtschaftssektor zu bewerten und mitzuberücksichtigen und die betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer angemessen zu unterstützen.”

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