Das Europäische Parlament gibt grünes Licht für den EU-Aktionsplan für ökologische/biologische Landwirtschaft, der darauf abzielt, bis zum Jahr 2030 ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche der EU ökologisch zu bewirtschaften und eine deutliche Zunahme der ökologischen Aquakultur zu erreichen. Dieser Plan ergibt sich aus dem europäischen Grünen Deal und ergänzt die Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ (Farm to Fork). Der ökologische Landbau bietet qualitativ hochwertige Lebensmittel mit geringer Umweltbelastung und spielt eine Schlüsselrolle bei der Stärkung und Entwicklung des nachhaltigen Lebensmittelsystems der EU.

Der sozialdemokratische Schattenberichterstatter Eric Andrieu sagte dazu:

„In diesem wichtigen Bericht geht es um uns, unsere Gesundheit, unsere Art der Lebensmittelproduktion und unsere nachhaltige Entwicklung. Der ökologische Landbau kommt ohne Pestizide aus, ermöglicht einen effizienten Umgang mit natürlichen Ressourcen, ist der höchste Maßstab in Sachen Tierwohl und hilft zudem, nachhaltigere Lebensmittelsysteme aufzubauen.

Deshalb sind wir sehr zufrieden, dass das Europäische Parlament den Aktionsplan der EU-Kommission für ökologische/biologische Landwirtschaft mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche ökologisch zu bewirtschaften, bestätigt hat. Während die Liberalen und die Konservativen versuchen, den Krieg in der Ukraine und die drohende Lebensmittelknappheit als Vorwand zu benutzen, um die klima- und umweltpolitischen Ziele in allen Sektoren und insbesondere in der Landwirtschaft zu lockern, sind wir der Ansicht, dass diese Ambitionen nach wie vor verfolgt werden müssen.

Dieser Bericht besteht insbesondere auf der Notwendigkeit, die Verbrauchernachfrage anzuregen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, in der Gemeinschaftsverpflegung verstärkt Bio-Lebensmittel zu verwenden und überhöhte Gewinnspannen zu bekämpfen, die von bestimmten Händlern praktiziert werden, und die den Zugang für weniger wohlhabende Verbraucherinnen und Verbraucher einschränken.

Außerdem besteht der Bericht darauf, dass das Budget der Gemeinsamen Agrarpolitik verwendet werden kann, um Biobauern für Umweltleistungen zu belohnen, die sie der Gesellschaft erbringen, wie beispielsweise Luft- und Wasserqualität, Kohlenstoffspeicherung, Landschaften usw.

Die Ziele des Green Deal und der Vom-Hof-auf-den-Tisch-Strategie werden nach wie vor an erster Stelle stehen, auch wenn die Mitgliedsstaaten zögern. Es geht um einen gerechten und wirtschaftlichen Ausgleich zwischen dem Agrarmodell, unserer Gesundheit und unserer Umwelt.“

Die Koordinatorin der S&D Fraktion im Landwirtschaftsausschuss, Clara Aguilera, fügte hinzu:

„Dieser neue Entwicklungsplan für den ökologischen Landbau geht den bereits positiven Weg des Vorgängerplans von 2014 bis 2020 in die richtige Richtung weiter.

Der ökologische Landbau hat sich im letzten Jahrzehnt enorm entwickelt und europaweit um 66% zugenommen. Allerdings sind wir in diesem Bereich immer noch im Rückstand, mit großen regionalen und nationalen Unterschieden bei den Produktionsanteilen, die beispielsweise im Fall von Andalusien 23% erreichen, in anderen Gebieten jedoch viel niedriger sind und im EU-Durchschnitt 8,5 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche ausmachen.

Daher müssen der Konsum angekurbelt und die Werbung verstärkt werden, um das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu schärfen. Gleichzeitig müssen die Entwicklung und das Wachstum der Biobranche, wie der Bericht deutlich erklärt, an den Markt gekoppelt werden.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Spanien
S&D-Pressekontakt(e)