Als einer der größten Energieverbraucher in der EU hat der Gebäudebestand einen großen Einfluss auf die Klimaziele der EU. Gebäude sind für 40% des Energieverbrauchs in der EU verantwortlich und tragen 36% zu den Gesamtemissionen bei. Aus diesem Grund hat die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament heute ein Positionspapier veröffentlicht, das bezahlbaren Wohnraum, umweltfreundliche Gebäude und sichere Arbeitsplätze als Hauptforderungen für den Renovierungsmarkt darlegt.

Die Strategie der EU-Kommission für eine Renovierungswelle muss auf dem Europäischen Green Deal und der Europäischen Säule sozialer Rechte aufbauen, zu ehrgeizigen Klima- und Sozialzielen beitragen und auf einen Wiederaufbau hinarbeiten, der niemanden zurücklässt.

 

Miapetra Kumpula-Natri, Koordinatorin des Positionspapiers der S&D Fraktion zur Renovierungswelle, sagte dazu:

„Wir müssen bedenken, dass der grüne Übergang keine Chance auf Erfolg hat, wenn die am stärksten gefährdeten Bürgerinnen und Bürger nicht an Bord sind. Das gilt auch für die Strategie für eine Renovierungswelle. Heute sind in der EU über 50 Millionen Menschen von Energiearmut betroffen und müssen sich zwischen Heizen und Essen entscheiden. Die Kosten für Renovierungen sind für die am stärksten gefährdeten Haushalte oft zu hoch, und wir müssen konkrete politische Werkzeuge bereitstellen, um Renovierungen für alle zugänglich zu machen. Besonderes Augenmerk sollte auch auf die Erschwinglichkeit von Wohnraum gelegt werden: Renovierungen sollten Familien mit niedrigen und mittleren Einkommen, die in Miethäusern leben, nicht dazu zwingen, auszuziehen, weil die Mieten aufgrund von Renovierungsarbeiten steigen.

Wir glauben, dass eine schnelle und effiziente Umsetzung der Strategie für eine Renovierungswelle eine echte Win-Win-Win-Situation sein kann: Emissionen können gesenkt, lokale Arbeitsplätze geschaffen und die Lebensbedingungen für sehr viele Europäerinnen und Europäer verbessert werden.“

 

Dan Nica, S&D Fraktionssprecher für Industrie und Forschung, sagte:

„Die Strategie für eine Renovierungswelle zielt auf eine Reihe von Maßnahmen in den kommenden Jahren ab, um eine Welle von Gebäudesanierungen auszulösen. Angesichts der Tatsache, dass neue und stärkere Folgemaßnahmen erforderlich sind, kann diese Initiative nur dann Erfolg haben, wenn die bestehende Gesetzgebung in der gesamten EU gut umgesetzt wird und die Mitgliedsstaaten eine notwendige solide Grundlage für neue Renovierungsarbeiten gewährleisten. Meiner Meinung nach wird die größte Herausforderung darin bestehen, alle Beteiligten zusammenzubringen. Daher müssen wir Hindernisse in allen Phasen der Renovierungsarbeiten beseitigen und einen koordinierten Ansatz in der gesamten EU sicherstellen.

Wir müssen darauf abzielen, dass die Menschen das langfristige Ergebnis von Renovierungsarbeiten sehen. Das kann durch eine bessere Information über deren Vorteile erreicht werden, aber auch durch ein klares, spezifisches Finanzierungsinstrument innerhalb der Renovierungswelle und die richtigen Anreize. Das Problem der Energiearmut sollte auch im Zusammenhang mit der Renovierung angegangen werden, da Zielvorgaben oder Maßnahmen die Energiekosten der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen nicht erhöhen sollten. Daher ist eine starke Unterstützung erforderlich, um finanzielle Belastungen zu mildern und die Stabilität direkter finanzieller Anreize für Gebäudesanierungen zu ermöglichen, um die Erschwinglichkeit für alle zu gewährleisten. Ich unterstütze die sozialdemokratische Position zur Renovierungswelle voll und ganz. Jetzt müssen wir sicherstellen, dass der Vorschlag der EU-Kommission auch unsere Wünsche berücksichtigt.“

 

Hinweis für die Redaktion:

Das gesamte Positionspapier der S&D Fraktion zur Strategie für eine Renovierungswelle finden Sie auf unserer Website.

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiter
Koordinator
Rumänien
Delegationsleiterin
Mitglied
Finnland
S&D-Pressekontakt(e)