Nach der heutigen Vorstellung der Biodiversitätsstrategie 2030 durch die EU-Kommission und angesichts des bevorstehenden Tags der biologischen Vielfalt am 22. Mai begrüßt die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament diese neue Initiative nachdrücklich.

Der sozialdemokratische Berichterstatter des Europäischen Parlaments über die Strategie für biologische Vielfalt, César Luena, sagte dazu:

„Nach unseren erfolgreichen Bemühungen, um einen Klima- und Umweltnotstand durch das Europäische Parlament auszurufen, und angesichts des alarmierenden Verlusts an biologischer Vielfalt und der Verschlechterung der Ökosysteme muss die aktuelle Entwicklung dringend umgekehrt werden. Zu diesem Zweck müssen wir alle Triebkräfte für den Biodiversitätsverlust mit konkreten Maßnahmen und ehrgeizigen und verbindlichen Zielvorgaben angehen. Die EU wird ihre Biodiversitätsziele für 2020 nicht erreichen.

Die Biodiversitätsstrategie 2030 ist ein guter Ausgangspunkt, aber wir müssen dafür sorgen, dass wir dieses Mal unsere Ziele erreichen.

Es freut uns, dass eine Reihe unserer sozialdemokratischen Forderungen in die Strategie Eingang gefunden haben: der Schutz von mindestens 30% der Land- und Meeres-Ökosysteme der EU, ein verbindliches Reduktionsziel für die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und der Schutz von Urwäldern. Außerdem fordern wir ein verbindliches Wiederherstellungsziel von mindestens 30%.

Es ist von entscheidender Bedeutung, dass der Schutz der biologischen Vielfalt in alle Politikbereiche vollständig einbezogen wird. In dieser Hinsicht werden wir auch die sogenannte Farm-to-fork-Strategie – oder Vom-Hof-auf-den-Tisch-Strategie – sorgfältig prüfen. Um etwas zu bewirken, brauchen wir nicht nur verbindliche Zielvorgaben und eine ordnungsgemäße Umsetzung, sondern auch die notwendige Finanzierung. Im neuen Mehrjährigen Finanzrahmen wollen wir daher ein spezifisches Ausgabenziel von mindestens 10% für die Biodiversität sehen.

Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass unsere Gesundheit und unser Wohlergehen stark von der Gesundheit unserer Umwelt abhängen. Wir müssen unsere Ökosysteme und die biologische Vielfalt schützen, wenn wir ähnliche Bedrohungen in der Zukunft vermindern möchten. Wir brauchen eine tiefgreifende Umgestaltung, um dem sogenannten sechsten Massensterben Trotz zu bieten. Als Berichterstatter des Parlaments für die Biodiversitätsstrategie werde ich mein Möglichstes tun, um das zu erreichen.“

 

Die S&D Fraktionssprecherin im Umweltausschuss, Jytte Guteland, fügte hinzu:

„Die Wissenschaft hat unmissverständlich klargemacht, dass die Ökosysteme sowohl weltweit als auch in Europa extrem unter Druck stehen. Der rasante Verlust der biologischen Vielfalt ist eine gravierende Bedrohung, nicht nur für die Natur, sondern auch für unsere Gesellschaften und schlussendlich für alles Leben auf unserem Planeten. Europa muss alles in seiner Macht Stehende unternehmen, um dies zu ändern und starke und gesunde Ökosysteme wiederherzustellen. Die Vorstellung der neuen Biodiversitätsstrategie ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Jetzt sollte die Strategie auch dazu dienen, unseren Weg zu einer nachhaltigen Erholung von der Pandemie zu ebnen, mit unseren Zielen für den Klimaschutz und die biologische Vielfalt im Mittelpunkt.

Während das Hauptaugenmerk auf der COVID-19-Pandemie liegt, darf doch keinesfalls vergessen werden, dass die Klima- und Umweltkrise nicht verschwinden wird. Klima und biologische Vielfalt sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir müssen gemeinsame Lösungen suchen, die beides bewältigen können. Ausgehend von dieser Strategie sollte die EU mit gutem Beispiel vorangehen und bei den bevorstehenden Diskussionen über den globalen Rahmen für Biodiversität nach 2020 auf ein ehrgeiziges Abkommen drängen, das dem Pariser Klimaschutzabkommen ähnlich ist.“

Beteiligte Abgeordnete
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