Bei einer Plenardebatte in Straßburg forderte die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament heute die EU-Kommission auf, die Europäische Jugendgarantie zu erneuern und zu stärken. Die im Jahr 2013 lancierte Jugendgarantie soll Jugendlichen unter 25 Jahren innerhalb von vier Monaten nach Verlust des Arbeitsplatzes oder dem Abschluss formaler Bildung entweder einen Job, eine Weiterbildungsmöglichkeit oder eine Lehrstelle anbieten.

Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für dieses Thema, Brando Benifei, sagte dazu:

„Die Jugendarbeitslosigkeit bleibt eine ernste Bedrohung für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zweieinhalb Jahre sind seit der Einführung der Jugendgarantie und der Jugendbeschäftigungsinitiative vergangen. Das Parlament fordert die Kommission jetzt auf, im Hinblick auf die Überprüfung des mehrjährigen Finanzrahmens den Einfluss dieser Initiativen auf die Bewältigung des Problems zu beurteilen und sich erneut zur Verlängerung ihrer Finanzierung in den kommenden Jahren zu verpflichten.

Manche Mängel bei der Durchführung der Jugendgarantie müssen jedoch angesprochen werden, wenn wir wollen, dass sie ihre größtmögliche Wirkung entfaltet. Mehr Aufmerksamkeit muss vor allem folgenden Punkten gewidmet werden: Verbesserung der Qualität der Angebote, Vereinfachung der bürokratischen Verfahren, bessere Aus- und Weiterbildung, mehr Investitionen in die Arbeitsvermittlungsstellen, mehr Kommunikation über das Programm, um seine Reichweite zu erhöhen, stärkere Einbeziehung von Jugendbewegungen und anderen Akteuren.“

Die Jugendarbeitslosigkeit in Europa geht langsam zurück, aber noch liegt ein weiter Weg vor uns. Laut den jüngsten Daten des Europäischen Amts für Statistik vom Mai 2016 sind in der EU 4,197 Millionen junge Menschen unter 25 arbeitslos, 2,885 Millionen davon im Euroraum. Im Vergleich zum Mai 2015 bedeutet dies einen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um 503.000 in der Europäischen Union bzw. um 270.000 im Euroraum. Im Mai 2016 betrug die Arbeitslosenquote in der EU 18,6%, im Euroraum. 20,7%. Im Mai 2015 waren es noch 20,6% bzw. 22,4%.

Am höchsten ist die Jugendarbeitslosigkeit im ersten Quartal 2016 in Griechenland (50,4% im März 2016), Spanien (43,9%), Italien (36,9%) und Kroatien (31,4%).

Beteiligte Abgeordnete
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Italien