Sozialdemokraten fordern Kalorienangaben für alkoholische Getränke und stärkere Prävention von Alkoholproblemen

Alkohol ist der dritthäufigste Grund für vermeidbare Todesfälle und Krankheiten in Europa.  Er ist ein Risikofaktor für mehr als 60 chronische Krankheiten, darunter Krebs, Herzkrankheiten, Diabetes, Leberkrankheit und Fettleibigkeit. Europa hat den höchsten Alkoholkonsum weltweit, dennoch ist die Strategie der EU zur Bekämpfung alkoholbedingter Schäden 2012 zu Ende gegangen und nicht erneuert worden.

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament stimmte heute für eine Entschließung, in der eine neue EU Strategie (2016-2022) zur Bekämpfung alkoholbedingter Schäden gefordert wird. Wir brauchen dringend eine neue Strategie, um den Mitgliedsstaaten zu helfen, ihre Arbeit zur Überwachung und zur Erhebung von Daten zu koordinieren, um sie zu Vorsorge, Gesundheitsförderung und gesundheitlicher Aufklärung, Früherkennung, besserem Zugang zu Therapien und anhaltender Unterstützung der Betroffenen und ihrer Familien, einschließlich Beratungsprogrammen, anzuregen, und um die Anzahl alkoholbedingter Straßenverkehrsunfälle zu senken.

Die Resolution fordert die Kommission auf, einen Legislativvorschlag für verpflichtende Angaben über den Kaloriengehalt von alkoholischen Getränken vorzulegen, da diese bisher von der Lebensmittelinformationsverordnung ausgenommen sind.

Der gesundheitspolitische S&D Fraktionssprecher, Matthias Groote, sagte dazu:

„Prävention ist der Schlüssel für die Verringerung von alkoholbedingten Schäden, insbesondere für Kinder und junge Erwachsene. Die Mitgliedsstaaten sollten bestehende Gesetze zum Verkauf von Alkohol streng durchsetzen, um Minderjährige zu schützen, und Aufklärungs- und Sensibilisierungskampagnen in ganz Europa starten.“

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für die Alkoholstrategie, Glenis Willmott, sagte:

„Vielen Menschen ist nicht bewusst, wie viele Kalorien in Alkohol enthalten sind. Die Sozialdemokratische Fraktion hat sich immer für eine klare, ehrliche Kennzeichnung ausgesprochen.

Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben ein Recht, dies zu wissen. Es geht nicht darum, den Leuten vorzuschreiben, was sie tun sollen, sondern ihnen die notwendigen Informationen zu geben, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Das ist keinesfalls eine extreme Maßnahme und wird in der Tat von den europäischen Brauern unterstützt.

Das Europäische Parlament hat klargemacht, dass wir wollen, dass die Kommission die Bekämpfung alkoholbedingter Schäden zu einer Priorität macht. Wir haben der Kommission heute eine deutliche Botschaft gesandt. Ich hoffe, dass sie zuhören und endlich eine neue Strategie vorlegen wird, um darzulegen, wie dies getan werden soll.“