Das Europäische Parlament hat heute einen Bericht des sozialdemokratischen Abgeordneten Enrique Guerrero Salom angenommen, der eine weltweite Neudefinierung der humanitären Hilfe fordert.

Der Generalsekretär der Vereinten Nationen hat den ersten Humanitären Weltgipfel, der im Mai 2016 in Istanbul stattfinden wird, aufgefordert, auf die humanitären Krisen in der Welt einzugehen, die im Hinblick auf ihre Zahl, ihre Größenordnung und ihre Dauer ohnegleichen sind.

Enrique Guerrero Salom, sozialdemokratischer Berichterstatter des Europäischen Parlaments für dieses Thema, sagte dazu:

„Die Mittel sind zwar deutlich aufgestockt worden, doch die Bedürfnisse sind viel rascher gewachsen. Dadurch ist die Lücke größer geworden. Wir müssen Sofortmaßnahmen auf globaler Ebene ergreifen, um Leben zu retten, denn kein einzelnes Land kann diese Probleme alleine bewältigen.“

Der Bericht basiert auf der Idee, dass die EU als führender Geber und einflussreicher Akteur auf der Weltbühne im Bereich der humanitären Hilfe sowohl eine Verantwortung als auch den notwendigen Einfluss hat, um bei der Suche nach effizienteren und effektiveren Möglichkeiten zur Erfüllung der Bedürfnisse von Menschen, die von Konflikten und Katastrophen betroffen sind, die Führungsrolle zu übernehmen.

Enrique Guerrero Salom fuhr fort:

„Die humanitären Hilfsorganisationen leisten heute besser und mehr Hilfe denn je zuvor. Es muss aber noch mehr getan werden, um die Schwächsten zu erreichen und dafür zu sorgen, dass sie beschützt werden. Der angenommene Bericht enthält die wichtigsten Probleme, mit denen sich der Humanitäre Weltgipfel unserer Meinung nach befassen sollte, wie beispielsweise die Notwendigkeit einer besseren Verknüpfung von humanitärer Hilfe und Entwicklungspolitik, ein neuer globaler Finanzmittelfonds und eine starke Partnerschaft mit den Gebern einschließlich des Privatsektors. Darüberhinaus fordert das Europäische Parlament mehr Unterstützung für Prävention und Widerstandsfähigkeit sowie für örtliche Nichtregierungsorganisationen.

Jetzt ist der Rat am Zug, um einen starken Standpunkt zu beschließen und sicherzustellen, dass die EU hilft, ein weniger ausgrenzendes, vielfältiges und wirklich globales System der humanitären Hilfe zu schaffen, das die Leiden von 100 Millionen Menschen lindert, die gefährdet sind.“

Norbert Neuser, sozialdemokratischer Koordinator im Entwicklungsausschuss, fügte hinzu:

„Dieser Bericht sollte die Völkergemeinschaft und die Geber auch ermutigen, dem Zugang zur Bildung in Notsituationen mehr Aufmerksamkeit zu widmen, indem sie mehr Mittel für diesen Bereich zur Verfügung stellen, da Bildung die Widerstandsfähigkeit der Menschen stärkt. Er soll die EU dazu bringen, eine Führungsrolle zu übernehmen und einen globalen Konsens über die humanitäre Hilfe zu fördern, der die Prinzipien der humanitären Hilfe und die Verpflichtungen nach dem humanitären Völkerrecht bekräftigt.“

Die S&D Fraktion hat die Initiative EDUCA ins Leben gerufen, um einen besseren Zugang zur Bildung für Kinder in humanitären Krisensituationen zu fordern.