In einer Reaktion auf den heute präsentierten Vorschlag der EU-Kommission für ein nachhaltiges Finanzwesen sagte die Wirtschafts- und Währungssprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Pervenche Berès:

„Die Sozialdemokratische Fraktion fühlt sich verpflichtet, Europa auf den Weg der nachhaltigen Entwicklung zu bringen. Wir wollen das Finanzwesen verantwortlicher machen und sicherstellen, dass es mit positiven gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen im Dienste der Gesellschaft steht.

Wir begrüßen den Vorschlag der Kommission, da sie an ihrem Ziel festhält, Mindestanforderungen für Anleger in Bezug auf Nachhaltigkeit festzulegen und gemeinsame Kriterien zu schaffen, die den Investoren und Bürgern helfen werden, zu erkennen, ob ihr Geld zur Ökologisierung der Wirtschaft beiträgt oder nicht. Die meisten Anleger legen großen Wert auf ökologische, soziale und ethische Werte, aber sie müssen auch dank standardisierter, verständlicher und zugänglicher Kriterien informiert werden.

Wenn wir die Ziele des Paris-Abkommens erfüllen wollen, müssen wir zwingend privates Geld nutzen, Investitionen auf nachhaltigere Projekte ausrichten und vor Greenwashing-Versuchen auf der Hut sein.

Allerdings ist Nachhaltigkeit eine Idee, die über den Umweltschutz hinausgeht: Sie umfasst soziale und ordnungspolitische Fragen, wie der Eigeninitiativbericht des Parlaments über ein nachhaltiges Finanzwesen hervorhebt, der nächste Woche beschlossen werden soll. Indem sie die Hinzufügung einer sozialen Komponente hinausschiebt, sendet die Kommission ein falsches Zeichen an die europäischen Bürgerinnen und Bürger. Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen und nachhaltigen Gesellschaft ist vorrangig, und soziale Fragen spielen keine untergeordnete Rolle, sondern sind ein wesentlicher Bestandteil der gerechteren Gesellschaft, für die sich unsere Fraktion einsetzt.“

 

Der S&D Fraktionssprecher für das Thema nachhaltiges Finanzwesen, Paul Tang, fügte hinzu:

„Wir Sozialdemokraten haben konsequent darauf gedrängt, dass die Anleger mehr Verantwortung für die Verwaltung der nachhaltigen Risiken ihrer Vermögenswerte übernehmen sollen. Wir begrüßen, dass die Kommission dieses Thema endlich aufgegriffen hat und bereit ist, die Nachhaltigkeit zu einer zentralen Aufgabe der Anleger zu machen.

Der Vorschlag für ein einheitliches EU-Klassifizierungssystem für nachhaltige Anlageformen ist längst überfällig. Im Rahmen der gegenwärtigen Vorschläge wird es keine vollständige Systematik vor 2026 geben, obwohl schon heute eine Vielzahl von Kennzahlen und Normen für ökologische, soziale und ordnungspolitische Risiken und Faktoren verfügbar ist.

Jetzt müssen alle drei Risikoarten so rasch wie möglich entwickelt werden. Diese Taxonomie wird es Investoren und Bürgern ermöglichen, jene Bereiche zu erkennen, wo nachhaltige Investitionen sich am stärksten auswirken, und dadurch positive Entscheidungen für unsere gemeinsame Zukunft zu treffen. Es ist Zeit, dass das Finanzsystem gerechter und nachhaltiger wird.“

 

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Niederlande