Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament hat sich erfolgreich für die Einführung einer verpflichtenden Ursprungskennzeichnung für Rindfleisch und danach für Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch sowie Geflügel in der EU-Lebensmittelinformationsverordnung eingesetzt. Jetzt drängt die S&D Fraktion auf eine Ausweitung dieser Verordnung auf Fleisch in verarbeiteten Lebensmitteln sowie auf Milch und Milchprodukte.

Die Forderungen der Sozialdemokraten wurden vom Umwelt- und Gesundheitsausschuss des Parlaments unterstützt und stehen morgen im Plenum zur Abstimmung.

Die sozialdemokratische Fraktionssprecherin für die Lebensmittelkennzeichnung, Glenis Willmott, sagte dazu:

„Die sozialdemokratischen Europaabgeordneten kämpfen seit langem für diese Regelung.

Wir wissen, dass das für die Verbraucherinnen und Verbraucher wichtig ist: 90% sind der Ansicht, dass verarbeitetes Fleisch mit dem Herkunftsland gekennzeichnet sein sollte, und 84% möchten diese Kennzeichnung auch für Milch.

Es geht um eine klare, ehrliche Etikettierung, die die Konsumenten nicht irreführt. Derzeit können die Lebensmittelhersteller diese Information freiwillig angeben, aber die Vielfalt unterschiedlicher Systeme kann verwirrend sein.

Es geht aber auch darum, die Verbraucher in die Lage zu versetzen, fundierte Entscheidungen über die Herkunft ihrer Nahrungsmittel zu treffen, sei es aus Gründen des Umweltschutzes oder im Interesse des Tierschutzes.“

Matthias Groote, sozialdemokratischer Fraktionssprecher für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte:

„Die Mitgliedsstaaten sind widerwillig, wenn es um die Verbesserung unseres Kennzeichnungssystems geht. Wir müssen aber das Vertrauen der Konsumenten in den Lebensmittel- und Milchsektor wiederherstellen. Dafür ist es entscheidend, zu wissen, wo die Nahrung herkommt.

Freiwillige Kennzeichnungssysteme haben sich als unzureichend erwiesen und manchmal sogar als irreführend für die Verbraucher herausgestellt. Daher ist es wichtig, dass die Kommission legislative Vorschläge vorlegt, um die Kennzeichnungsregeln für verarbeitete Nahrungsmittel zu harmonisieren.

Wir erwarten, dass die EU-Kommission auf die Forderungen dieses Parlaments und der Bürgerinnen und Bürger hört und eine Ausweitung der verpflichtenden Ursprungslandkennzeichnung auf alle Fleischarten in verarbeiteten Lebensmitteln vorschlägt. Es ist an der Zeit, dass die EU den Wünschen ihrer Bürger folgt.“