Nach dem überwältigenden Votum zugunsten des Berichtsentwurfs über unfaire Handelspraktiken in der Lebensmittelversorgungskette im Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments erklärte der sozialdemokratische Berichterstatter Paolo De Castro:

 

„Wir, das Europäische Parlament, wappnen David gegen Goliath. Fairness, gesündere Nahrung und soziale Rechte sind unsere Waffen, die wir unseren Lebensmittelherstellern, Arbeitnehmern, Verbrauchern, uns allen in die Hand geben, um endlich die unlauteren Geschäftspraktiken der großen Akteure in der Lebensmittelversorgungskette gegenüber Landwirten und Produzenten zu beenden, unabhängig von deren wirtschaftlicher Größe. Wir stellen uns gegen alle unfairen Praktiken, die in irgendeiner Art und Weise eine große Bedrohung für Landwirte und Arbeitnehmer darstellen können und die Qualität der Nahrungsmittel und somit unsere Gesundheit gefährden. Mit seiner überwältigenden Unterstützung für den Berichtsentwurf hat der Landwirtschaftsausschuss David dafür gewappnet. 

 

Daher sagen wir laut und deutlich: Die einseitigen Senkungen der vereinbarten Mengen für verderbliche Waren, die verspätete Bezahlung für verderbliche Produkte und die Verpflichtung der Lieferanten, nicht verkaufte Waren zurückzunehmen, müssen ein Ende haben!

 

Wir fordern laut und deutlich, dass diese Erpressung, die lediglich einen dramatischen Senkungswettlauf bei den sozialen Rechten, der Beschäftigung und der menschlichen Gesundheit herbeiführen kann, aufhören muss. Wir haben es bereits gesagt, und wir sagen es immer und immer wieder: Wer wird wohl schlussendlich den Preis für all diese unlauteren Handelspraktiken zahlen? Wir! Alle Verbraucherinnen und Verbraucher, die Gefahr laufen, gesundheitsschädliche Nahrungsmittel von schlechter Qualität auf ihren Tischen zu finden.

 

Wir brauchen einen einheitlichen europäischen Rechtsrahmen, der die mehr als 20 verschiedenen nationalen Regelungen harmonisieren und spezifische unlautere Handelspraktiken in ganz Europa verbieten kann. Wir sind zuversichtlich, dass die EU-Kommission und der Ministerrat diese große Chance nicht verpassen werden, eine Wende zu vollziehen. Bis Jahresende können wir das gemeinsam schaffen. Packen wir es an!“

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Italien