Pittella: „Verhandlungen zwischen Tsipras und Juncker wieder aufgenommen“

In einer Pressekonferenz heute in Brüssel forderte die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament alle Seiten auf, den Dialog aufrechtzuerhalten und eine Lösung für Griechenland zu finden.

Gianni Pittella, Vorsitzender der S&D Fraktion, sagte dazu:

„Unsere gestrige Initiative, eine Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Athen und den EU-Institutionen zu fordern, hat sich ausgezahlt. Die Kommission hat auf verantwortungsbewusste und konstruktive Art und Weise reagiert, indem sie Griechenland einen überarbeiteten Vorschlag angeboten hat.

Herr Juncker hat Verbesserungsvorschläge in den Bereichen Pensionen und Schulden sowie bei der Möglichkeit der Verlängerung des aktuellen Rettungsprogramms vorgelegt. Wie Premierminister Tsipras bei unserem letzten Wortwechsel bestätigte, prüft die griechische Regierung jetzt den neuen Vorschlag.

Wir haben die Tür für Griechenland offen gehalten. Wie von allen griechischen sozialistischen und progressiven Kräften gefordert, müssen wir alles Notwendige tun, um den Dialog zwischen den Gläubigern und der griechischen Regierung aufrechtzuerhalten, um in den kommenden Stunden eine Lösung zu finden, damit Griechenland in der Eurozone bleibt. Wir müssen Griechenland vor dem Bankrott und die EU vor einer schweren Krise retten. Die Zukunft des griechischen Volkes, aber auch ganz Europas steht auf dem Spiel.“

Die stellvertretende Vorsitzende der S&D Fraktion, Maria João Rodrigues, fügte hinzu:

„Wir fordern das Gipfeltreffen der Eurozone auf, das Finanzprogramm um acht Tage zu verlängern und einen letzten Anstoß zu geben, um eine fairere Vereinbarung für Griechenland abzuschließen.

Dieser letzte Anstoß muss ein klares Zeichen setzen, dass die Menschen in Griechenland vor Armut geschützt werden sollen und dass eine glaubwürdigere Lösung für die Tragfähigkeit der Schulden in Betracht gezogen wird.

Zu guter Letzt fordern wir den Eurozonen-Gipfel auf, ein klares Bekenntnis zur Stärkung der Belastbarkeit der Europäischen Währungsunion abzulegen, angefangen mit einer verstärkten finanziellen Säule.

Gleichzeitig fordern wir die griechische Regierung auf, zu erkennen, dass ihre europäischen Partner wichtige Schritte in Richtung eines Kompromisses gesetzt haben. Eine Einigung ist im besten Interesse des Landes und in Reichweite.

Ein Kompromiss ist notwendig für die Integrität der Eurozone und die Glaubwürdigkeit der EU schlechthin.“

S&D-Pressekontakt(e)