Bei einer Debatte im Europäischen Parlament über den Schutz von Kindern im Kontext der Migration sagte der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion, Gianni Pittella, heute in Straßburg:

"Nichts kann die Seele einer Gesellschaft deutlicher offenbaren als die Art und Weise, wie sie ihre Kinder behandelt. Wir glauben, dass die EU mehr tun muss, um sicherzustellen, dass die Tausenden unbegleiteten Minderjährigen, die in Europa ankommen, menschlich behandelt werden. Der Schutz unbegleiteter Kinder ist eine große Tragödie innerhalb der größeren Tragödie der Flüchtlingskrise. Diese Kinder mögen Flüchtlinge, Binnenvertriebene oder Migranten sein, zuallererst aber sind sie Kinder. Egal, woher sie kommen, wer sie sind und ohne jede Ausnahme.

Die Sozialdemokraten haben diesen Hilfsaufruf an die EU-Kommission initiiert, um diese Kinder, Opfer der Flüchtlingskrise, wirksam zu schützen. Wir wollen den Worten Taten folgen lassen und die Erfüllung der Versprechen sehen. Wir wollen von der Kommission einen ehrgeizigen Legislativvorschlag für ein EU-weites Konzept, maßgeschneidert für alle Kinder und nicht nur auf Asylbewerber begrenzt.

Wir fordern die EU-Kommission auf, Kinder, die umgesiedelt werden, vorrangig zu behandeln, die willkürliche Internierung von Kindern zu beenden, effiziente Verfahren für Kinder zu entwickeln, wirksame Vormundschaftsregeln einzuführen, Familien zusammenzuhalten und Kindern einen Rechtsstatus zu geben.

Zudem ist es entscheidend, den Zugang zur Bildung für alle gestrandeten, mittellosen, intern vertriebenen, geflüchteten und zugewanderten Kinder zu gewährleisten.

Das muss eine gemeinsame Verantwortung sein. Durch die Art und Weise, wie wir diese Kinder behandeln, wird Europa seine wahre Seele offenbaren."