Afrika ist ein unerlässlicher Partner für die Zukunft Europas. Das ist eine feste Überzeugung für Gianni Pittella, den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament. Bei einer hochrangig besetzten Konferenz über die Beziehungen zum afrikanischen Kontinent im Vorfeld des Gipfeltreffens zwischen der Europäischen Union (EU) und der Afrikanischen Union (AU) Ende November in Abidjan (Elfenbeinküste) traf sich S&D Fraktionschef Pittella mit einer Reihe von afrikanischen Spitzenpolitikern, darunter der Präsident der Zentralafrikanischen Republik, Faustin-Archange Touadéra. Nach den Treffen sagte Pittella:

„Der afrikanische Kontinent ist nach wie vor von zahlreichen Bedrohungen geplagt, von schweren Menschenrechtsverletzungen gegen Migranten in in Libyen über den Kampf gegen den Terrorismus und den Handel mit Waffen, Drogen und Menschen in der Sahel-Zone bis zur Instabilität in Zentralafrika. Diese Plagen halten eine Region auf, die einen wirtschaftlichen Boom erlebt. Der Handel mit Sklaven in Unterbringungszentren für Migranten ist ein echtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit und ermahnt uns, dass der Barbarei, die in Libyen um sich greift, dringend ein Ende bereitet werden muss. Die Völkergemeinschaft muss eingreifen, um diese Zentren zu schließen und sie durch Aufnahmezentren unter dem Schutz der Vereinten Nationen zu ersetzen, die den internationalen humanitären Standards entsprechen.

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europaparlament hat stets betont, dass eine ausschließliche Konzentration auf den Sicherheitsaspekt des Migrationsphänomens nicht ausreicht, um das Problem zu lösen. Wir müssen der Öffnung legaler Wege und der Schaffung einer ehrgeizigen, multidimensionalen und wirklich gleichberechtigten Partnerschaft mit unseren afrikanischen Partnern Vorrang einräumen – auch, um die Grundursachen der Migrationsströme wirksam zu bekämpfen, vor allem Armut, schlechte Regierungsführung und Instabilität.

Wir müssen die offizielle Entwicklungshilfe vorrangig behandeln, nachhaltige Investitionen – vor allem für die Schaffung von Arbeitsplätzen für Jugendliche und Frauen – im Rahmen der Agenda 2030 unterstützen, Demokratie und Menschenrechte stärken, den Terrorismus bekämpfen und die Sicherheit verbessern.

Der bevorstehende EU-AU-Gipfel  in Abidjan muss zu konkreten und ambitionierten Vorschlägen führen, die auf die Hoffnungen der jungen Menschen – das zentrale Thema des Gipfels – eingehen können und nicht nur die dringenden Fragen im Zusammenhang mit der Migration behandeln. Wenn Europa eine bessere Zukunft für seine Bürgerinnen und Bürger garantieren möchte, muss es in Afrika und mit Afrika investieren.“