Während Assads Truppen mit Unterstützung iranischer Milizen und Russlands die Kontrolle über den Osten Aleppos wiedererlangt haben, weisen alarmierende Berichte von den Vereinten Nationen und anderen Quellen auf Fälle von brutalen Hinrichtungen von Zivilpersonen an Ort und Stelle hin, in ihren Wohnungen oder beim Versuch, aus den Konfliktgebieten zu fliehen.

Der für Außenpolitik zuständige Vizevorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Victor Boştinaru, erklärte dazu:

„Wir sind entsetzt über die berichtete Brutalität der Handlungen von Assads Truppen in Ost-Aleppo. Diese Kräfte verüben Massaker an Zivilisten, einschließlich Frauen und Kinder, die entschlossen waren, trotz der langen, massiven und wahllosen Bombardierung von Ost-Aleppo ihre Häuser nicht zu verlassen oder einfach durch die Belagerung und das Fehlen eines Fluchtkorridors in der Stadt gefangen waren. Ebenso besorgt sind wir über das Schicksal von Menschen, die möglicherweise in Gefangenenlager geschickt und gefoltert werden.

Angesichts dieses Terrors darf Europa nicht schweigen. Aleppo darf nicht zu einem Massengrab werden. Die Zivilbevölkerung muss beschützt und in Sicherheit gebracht werden, und außergerichtliche Tötungen dürfen nicht toleriert werden. Wir fordern den Europäischen Rat auf, diese Verbrechen aufs Schärfste zu verurteilen und zu unterstreichen, dass Rechenschaft gewährleistet wird und die Verantwortlichen für ihre begangenen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor Gericht gestellt werden. Auch die Staaten, die das Assad-Regime unterstützen, tragen in dieser Hinsicht Verantwortung, und diese Tatsache sollte nicht vergessen werden. Jetzt müssen konkrete Maßnahmen ergriffen werden.

Die Vereinbarung mit den Rebellen, auch wenn sie erst im allerletzten Moment zustandegekommen ist, bietet einen Funken Hoffnung, dass eine politische Lösung gefunden werden kann, um den zivilen Konflikt in Aleppo zu beenden, der so viel Leid, Zerstörung und Tod gebracht hat. Die EU muss diese Bemühungen mit all ihrem politischen Gewicht unterstützen. Für die leidende Zivilbevölkerung in Aleppo und in ganz Syrien sollte ein sofortiger Zugang für humanitäre Hilfe garantiert werden.“