„Es ist Zeit, dass alle Unternehmen ihre Steuern dort zahlen, wo sie ihre Gewinne erzielen“, sagen die Sozialdemokraten

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament forderte heute die anderen politischen Fraktionen auf, ihr zu folgen und nächste Woche in Straßburg die Aktionärsrechterichtlinie zu unterstützen.

Dieses neue EU-Gesetz, das eine Vorschrift enthält, die multinationale Unternehmen auffordert, die Steuern, die sie in jedem Land zahlen, wo sie tätig sind, offenzulegen, steht am 8. Juli im Plenum zur Abstimmung.

Die S&D Fraktion veranstaltete heute ein öffentliches Seminar zum Thema Unternehmensbesteuerung. Zahlreiche Teilnehmer – Investoren, Wirtschaftsprüfer und Akademiker – stimmten darin überein, dass eine solche länderbezogene Berichterstattung sich positiv auf den Kampf gegen Steuerhinterziehung und aggressive Steuerplanung auswirken würde.

Die Sozialdemokratin Anneliese Dodds, eine der Berichterstatterinnen des EU-Parlaments für den legislativen Bericht über Unternehmensbesteuerung, sagte dazu:

„Alle Rednerinnen und Redner bei der heutigen Veranstaltung haben ganz klar gemacht, dass wir bereits alle notwendigen Informationen besitzen, um zu zeigen, dass länderbezogene Berichterstattung eine gute Idee ist.

Sie ist gut für Europas Bürgerinnen und Bürger; gut für die europäischen Länder; und gut für die europäischen Unternehmen selbst.

Der eigene Bericht der Kommission vom letzten Jahr, verfasst von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers, zeigte, dass die nach Ländern aufgegliederte Rechnungslegung nicht nur hilft, die Steuerhinterziehung zu bekämpfen, sondern auch positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit und die Investitionen der Unternehmen hat. Wir können es uns nicht leisten, noch länger zu warten. Keine Verzögerungen mehr. Wir brauchen eine nach Ländern aufgegliederte Berichterstattung, und zwar jetzt!“

Sergio Cofferati, sozialdemokratischer Berichterstatter des Europaparlaments für die Aktionärsrechterichtlinie, erklärte:

„Angesichts des LuxLeaks-Skandals ist es jetzt wichtiger denn je, dass die EU-Institutionen für Steuertransparenz kämpfen. Öffentliche länderbezogene Berichterstattung wäre ein großer Schritt nach vorne im Kampf gegen die Steuerhinterziehung und die Steuervermeidung.

Europa hat jetzt eine Chance, ein gerechteres und transparenteres System zu schaffen. Das Europäische Parlament und die anderen Institutionen dürfen diese Gelegenheit nicht verpassen.“