Eine freie Presse muss freien Zugang zur Berichterstattung über Sportveranstaltungen haben

Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament unterstützte heute eine vom Internationalen Verband der Sportjournalisten eingereichte Petition gegen die teuren Akkreditierungsgebühren für Radiojournalisten, die über Sportveranstaltungen berichten wollen.

Für ein Spiel der Champions League zwischen Manchester United und Olympique de Marseille wurden dem französischen öffentlich-rechtlichen Rundfunksender unlängst 26.000 Euro berechnet. Ähnliche Probleme gab es im Zusammenhang mit Fußballspielen aus der spanischen La Liga und dem Giro d'Italia. Vor allem die Arbeit kleinerer Radiosender wird dadurch beeinträchtigt.

Lidia Geringer De Oedenberg, sozialdemokratische Fraktionssprecherin im Petitionsausschuss des Europäischen Parlaments, wies auf die Notwendigkeit hin, den Zugang der Öffentlichkeit zu Informationen zu gewährleisten, und sagte:

„Als ehemalige Journalistin und Programmdirektorin des polnischen Fernsehens bin ich besonders besorgt über die schwerwiegenden Missbräuche, die die Arbeit der Sportjournalisten immer stärker behindern. Das Finanz- und Handelssystem, das den Profisport begleitet, ist ein Faktor beim Ausschluss zahlreicher Medien und eine Bedrohung für die Unabhängigkeit der Presse.

Ein Journalist, der enorme Summen zahlen muss, um seinen Beruf in einem Stadion oder in einer Rennbahn ausüben zu können, wird de facto zu einem Werbeagenten, weil ein Geldgeschäft stattfindet und ein Rentabilitätsgedanke vorhanden ist. Das steht in völligem Widerspruch zu den Werten der freien Meinungsäußerung, die die Sozialdemokratische Fraktion im Rahmen der Charta der Grundrechte verteidigt. Dies verstößt gegen die Presseethik und manipuliert Bürger und Zuseher.“

S&D-Pressekontakt(e)