Das Europäische Parlament stimmte heute für ein strengeres und objektives EU-System, um alle gefährlichen Substanzen aus der Nahrungsmittelkette auszuschließen. Die Sozialdemokratische Fraktion steht an vorderster Front im Kampf gegen schädliche Pestizide wie beispielsweise jene, die Glyphosat enthalten.

 

Die S&D Fraktion bestand darauf, dass das neue System die gesamte Nahrungsmittelkette umfasst, um die Unabhängigkeit des Zulassungsverfahrens zu gewährleisten. Zudem soll sichergestellt werden, dass die von der Industrie eingereichten und von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) bei der Risikobewertung verwendeten Studien öffentlich verfügbar sind.

 

Der sozialdemokratische Fraktionssprecher für dieses Dossier, Pavel Poc, sagte dazu:

 

„Ein Schatten des Misstrauens hängt über der Art und Weise, wie die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ihre Berichte genehmigt. Wir müssen das Vertrauen in die europäische Nahrungsmittelkette wiederherstellen und unsere Institutionen gegen jeglichen Druck von außen immun machen. Die Gesundheit der Menschen sollte an erster Stelle stehen, nicht der Profit eines Unternehmens.

 

Das Urheberrecht und Patente müssen geschützt werden, aber nicht auf Kosten der Sicherheit. Die frühzeitige Offenlegung von Informationen im Risikobewertungsverfahren ist die einzige Möglichkeit, um den Risikobewertern die besten verfügbaren wissenschaftlichen Kenntnisse zu bieten und ein hohes Schutzniveau für die Umwelt, die Öffentlichkeit und die Tiergesundheit zu gewährleisten.“

 

Die Umwelt- und Gesundheitssprecherin der S&D Fraktion, Miriam Dalli, sagte dazu:

 

„Wir nehmen die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf schädliche Substanzen sehr ernst. Die heutige Abstimmung ist der Höhepunkt unserer langen Bemühungen, die mit der Bürgerinitiative gegen Glyphosat, der Schaffung eines Pestizid-Sonderausschusses im Europäischen Parlament und der Einführung eines Pestizidbewertungssystems gemäß den Erkenntnissen dieses Sonderausschusses begonnen haben.

 

Das Risikobewertungsverfahren wird nun transparenter. Wir verlangen außerdem zusätzliche Garantien hinsichtlich der Zuverlässigkeit, Objektivität und Unabhängigkeit der Studien, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit verwendet werden.“