„Die Griechenland-Krise darf nicht benutzt werden, um eine Eurozone der zwei Geschwindigkeiten zu errichten“, sagt Gianni Pittella

Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Gianni Pittella, warnte heute vor den Gefahren einer Eurozone der zwei Geschwindigkeiten, falls die Griechenland-Krise nicht gelöst wird. 

Gianni Pittella, der heute beim Jahresforum von Progressive Economy in Brüssel eine Rede hielt, sagte: 

„Wir müssen eine endgültige Vereinbarung für Griechenland finden. Ansonsten wird es zu einem Domino-Effekt kommen. Es wird zu wilden Spekulationen führen und negative Auswirkungen auf den Euro und auf Europa als Ganzes haben. Das wäre der Anfang vom Ende der Eurozone. 

Ich warne diejenigen, die die Griechenland-Krise benutzen möchten, um ein neues Modell für die Eurozone zu errichten, eine Eurozone der zwei Geschwindigkeiten, die die Schwächsten von den Stärksten trennen würde. Das ist nicht das Europa, das wir wollen.“ 

Als Gastredner des Forums unterstrich der renommierte Ökonom Thomas Piketty: 

„Die Griechenland-Krise ist kein technisches Problem, sondern eine politische Frage. Die einfache Rückzahlung von Schulden über Jahrzehnte mit Haushaltsüberschüssen ergibt keinen Sinn. Ein kleiner Haushaltsüberschuss von 1% des Bruttoinlandsprodukts würde schon reichen. Die Neustrukturierung der griechischen Schulden sowie der Schulden anderer Länder der Eurozone wird unweigerlich erfolgen müssen.“ 

Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und der Zivilgesellschaft sowie Mitglieder der S&D Fraktion, darunter die Vizevorsitzenden Maria João Rodrigues (Wirtschaft und soziale Angelegenheiten), Isabelle Thomas (Haushalt) und Kathleen van Brempt (nachhaltige Entwicklung), diskutierten über die Frage, wie der Übergang zu nachhaltigem Wachstum und zu hochwertigen Arbeitsplätzen vorangetrieben werden kann. 

Das Progressive Economy Forum – eine Initiative der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament – ist eine Veranstaltung, bei der Redner mit erfrischenden Meinungen und Ideen aufwarten, um die Zukunft unserer Gesellschaft neu durchzudenken. 

Weitere Informationen auf www.progressiveeconomy.eu