Nach einer fast zweiwöchigen Blockade vor der sizilianischen Küste durfte das Seenotrettungsschiff der deutschen Nichtregierungsorganisation Sea Watch heute endlich im Hafen von Catania anlegen. Das war dem Schiff mit 47 aus dem Mittelmeer geretteten Menschen an Bord vom italienischen Innenminister Matteo Salvini bislang verweigert worden.

Der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokratischen Fraktion im Europäischen Parlament, Udo Bullmann, der vor Ort ist, um mit den Helfern zu reden, sagte dazu:

„Wir sind froh, dass die 47 geretteten Menschen auf der Sea Watch sicher im Hafen von Catania angekommen sind. Es ist inakzeptabel, dass ein Rechtspopulist wie der italienische Innenminister Matteo Salvini Folteropfer in Geiselhaft nimmt, um  seine Hass-Agenda zu verbreiten, und sie damit ein zweites Mal bestraft. Stattdessen sollte sich Salvini an seine sogenannten Freunde wie den ungarischen Premierminister Viktor Orbán oder den österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz wenden. Sie sind es, die eine europäische Lösung für die Flüchtlingsfrage blockieren, die die Mittelmeerstaaten entlasten könnte.

Wir fordern Salvini und die anderen EU-Innenminister auf, ihr Treffen kommende Woche zu nutzen, um die Vorschläge für eine Reform des Dublin-Systems voranzubringen und ein gemeinsames System für die Umverteilung und Ausschiffung von Flüchtlingen zu schaffen. Ich möchte den Helfern der Nichtregierungsorganisationen danken, die unermüdlich arbeiten, um im Mittelmeer Menschenleben zu retten. Wir werden keinen Versuch zulassen, derartige Initiativen zu kriminalisieren. Statt solche Sicherheitsnetze im Mittelmeer zu zerstören, sollten wir uns bemühen, zusätzliche systematische Lösungen für die Seenotrettung zu finden.“

 

 

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