Das Europäische Parlament stimmte heute in Straßburg für die Einrichtung eines Sonderausschusses, um herauszufinden, ob der multinationale Konzern, der Glyphosat – den Wirkstoff in häufig verwendeten Pestiziden (Pflanzenschutzmittel) – herstellt, versucht hat, unabhängige wissenschaftliche Untersuchungen und dadurch die EU-Gesetzgebung zu beeinflussen. Der Sonderausschusses wird jedoch ein umfassenderes Mandat haben, um das System für die Zulassung von Pestiziden für den europäischen Markt zu analysieren.

 

Die für Nachhaltigkeit zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, Kathleen van Brempt, sagte dazu:

 

„Wir haben starke Bedenken in Bezug auf die potenziell schädliche Wirkung von Glyphosat auf die menschliche Gesundheit, und wir wollen wissen, was hinter der Erneuerung der Zulassung steckt. Dieser Pestizid-Sonderausschuss wird prüfen, ob die positiven Berichte der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit und der Europäischen Chemikalienagentur über Glyphosat von dessen Hersteller beeinflusst worden sind.

 

Das alleine wäre aber nicht ausreichend. Unsere Fraktion hat einen Sonderausschuss gefordert, weil wir über die Monsanto Papers hinausgehen wollen. Wenn es im Zulassungsverfahren für Schädlingsbekämpfungsmittel Schwachstellen gibt, möchten wir sie beheben können und sicherstellen, dass die Gesundheit immer Vorrang vor den wirtschaftlichen Interessen großer Unternehmen erhält. Zulassungs- und Erneuerungsverfahren sollten auf objektiver und unabhängiger wissenschaftlicher Forschung beruhen, vorzugsweise von öffentlichen Forschungseinrichtungen. Das Ziel des Sonderausschusses ist es, die Entscheidungsfindungs- und Bewertungsverfahren transparent und objektiv zu machen.“

 

Das Europaparlament wird am Donnerstag, 8. Februar 2018, über die Zusammensetzung des Sonderausschusses abstimmen.

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien