Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament begrüßte heute die vorgeschlagene Strategie der EU-Kommission zur Verringerung des Plastikmülls. Im Einklang mit ihren Bemühungen zur Förderung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft, in der alle Produkte entweder wiederverwertbar, wiederverwendbar oder wiederaufbereitbar sein sollen, wird die S&D Fraktion auf einen noch ambitionierteren Vorschlag drängen, wenn die Strategie im Europaparlament zur Debatte steht.

 

Kathleen van Brempt, für Nachhaltigkeit zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, sagte dazu:

„Die Europäische Union wird weltweit die Erste sein, die eine Strategie beschließt, um Plastikmüll sowohl an Land als auch auf See ein Ende zu machen. Daher freut es uns sehr, dass die Kommission bereit ist, auf diesem Weg ohne Wiederkehr die Führungsrolle zu übernehmen. Das ist eine globale Herausforderung, bei der wir alle unseren Teil beitragen müssen, wenn wir nicht wollen, dass es in unseren Meeren mehr Plastik als Fische gibt.

Mit Ehrgeiz allein ist es aber nicht getan. Wir brauchen neue Politiken und Maßnahmen, um die Nachfrage nach Sekundärkunststoffen anzuregen und sicherzustellen, dass wiederverwertbare Kunststoffe tatsächlich wiederverwertet werden. Deshalb wollen wir, dass die Kommission die Einführung von Normen für einen Mindestgehalt an verwerteten Materialien für recyceltes Plastik in neuen Produkten, die auf den europäischen Markt kommen, prüft. Ohne nachfrageseitige Maßnahmen könnten die Erzeuger weiterhin die billigeren Primärrohstoffe bevorzugen, die aus billigem Erdöl hergestellt werden.“

 

Die Umwelt- und Gesundheitssprecherin der S&D Fraktion, Miriam Dalli, sagte:

„Wenn man nur bedenkt, dass sich in den Weltmeeren rund 100.000 Tonnen Mikroplastik befinden, wird allzu deutlich, dass wir keine wertvolle Zeit mehr vergeuden dürfen, um zu handeln. 

Wir leben in einer Zeit wichtiger Entwicklungen, aber wir schaffen es nicht, unsere Abhängigkeit von Kunststoffen zu verringern. Diese Abhängigkeit bedeutet, dass weltweit über 300 Millionen Tonnen Plastik erzeugt werden. Millionen Tonnen an Plastikmüll landen in der Umwelt und vor allem im Meer.

Die strategische Bekämpfung von Plastikmüll ist daher unerlässlich. Wir anerkennen zwar, dass Kunststoffe zu den Triebkräften unserer Wirtschaft zählen, aber wir müssen dafür sorgen, dass so enorme Mengen an Abfällen gar nicht erst hergestellt werden. Gleichzeitig müssen wir ihre Nutzung verringern und sicherstellen, dass sie verantwortungsbewusst entsorgt werden.“

 

Simona Bonafè, sozialdemokratische Berichterstatterin des Europaparlaments für das Abfallpaket, erklärte:

„Wir unterstützen uneingeschränkt das Ziel der Kommission, bis zum Jahr 2030 alle Kunststoffe wiederverwendbar und wiederverwertbar zu machen. Das ist im Einklang mit der Vereinbarung über das Abfallpaket und insbesondere mit der Forderung des Parlaments, die grundlegenden Anforderungen an Verpackungen zu stärken.

Jetzt muss die Kommission sich ernsthaft verpflichten, das Ökodesign auf die Anforderungen an die Ressourceneffizienz auszuweiten. Außerdem warten wir auch auf den Vorschlag der Kommission zu Einwegkunststoffen.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Belgien