Kadenbach: Rasches Handeln bei hormonschädigenden Chemikalien

SPÖ-Europaabgeordnete fordert Kriterienkatalog der EU-Kommission noch vor dem Sommer

Wien (OTS/SK) - "Sogenannte 'endokrine Disruptoren' sind Substanzen, die störend auf unser Hormonsystem wirken und immer mehr in unseren Alltag eindringen. Man benutzt sie unter anderem in Kosmetika, Arzneimittel und als Weichmacher von Kunststoffen, etwa auch in Kinderspielzeug. Zahlreiche Studien belegen, dass diese hormonell wirksamen Schadstoffe für Krebserkrankungen, Unfruchtbarkeit, Verhaltensänderungen wie ADHS und auch für Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas oder Diabetes verantwortlich sind", erläutert die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach, Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. ****

Spätestens im Dezember 2013 hätte die Europäische Kommission einen wissenschaftlichen Kriterienkatalog zur Bestimmung endokrinschädigender Eigenschaften vorlegen müssen. Im Dezember 2015 hat der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass die Kommission säumig ist und diese für den Schutz der EU-BürgerInnen und der Umwelt wichtige Entscheidung hinauszögert. „Es ist untragbar, dass die Kommission weiter Unionsrecht verletzt und nach wie vor untätig ist. Daher haben wir heute im Europäischen Parlament mit einer Resolution nochmals gefordert, dass umgehend ein Kriterienkatalog für hormonschädigende Chemikalien festgelegt wird“, erläutert Kadenbach. "Die EU-Kommission muss sich endlich dazu bekennen, die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger über die Profitinteressen einzelner Wirtschaftssektoren zu stellen", macht die SPÖ-Europaabgeordnete deutlich.