Es ist höchste Zeit, von Worten zu Taten überzugehen! Der bevorstehende Klimagipfel COP25, die neue EU-Kommission, die EU-Mitgliedsstaaten und die Regierungen aller Länder Afrikas, des Karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP) können nicht länger die Augen vor der dringenden Notwendigkeit verschließen, unverzüglich konkrete und entschiedene gemeinsame Maßnahmen umzusetzen, um den Klimawandel zu bekämpfen und Entwicklung mit Nachhaltigkeit gerecht zu verbinden. 

Der Ko-Vorsitzende der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung AKP-EU, der sozialdemokratische Europaabgeordnete Carlos Zorrinho, sagte dazu:

„Aus der 38. Tagung der Paritätischen Parlamentarischen Versammlung der Europäischen Union und der AKP-Staaten in Kigali ging eine einheitliche Stimme hervor, die die Notwendigkeit betont, sich finanziell und wirtschaftlich auf die weniger entwickelten und ärmsten Länder zu konzentrieren. Sie sind es, die paradoxerweise am stärksten unter den Folgen der Erderwärmung mit Massenmigration, Konflikten, Ernährungsunsicherheit und Naturkatastrophen leiden, obwohl sie am wenigsten zur Umweltverschmutzung beitragen.

Wir verfügen über die notwendigen Instrumente. Das Pariser Klimaschutzabkommen, die Agenda 2030, die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen und jetzt der New Green Deal in Europa – all das sind Instrumente und Ziele, die die Staatsoberhäupter erreichen müssen. Es ist eine Frage des politischen Willens. Die AKP-EU-Länder sprechen für fast zwei Milliarden Menschen. Diese Stimme muss gehört werden und die weltweiten Handlungen im Rahmen des Cotonou-Nachfolgeabkommens weiterhin beeinflussen. Das gilt besonders jetzt, da der Multilateralismus und die internationalen Organisationen in Frage gestellt werden.“

Die Koordinatorin der S&D Fraktion für die Paritätische Parlamentarische Versammlung AKP-EU, Neena Gill, kommentierte:

„Die Zeit des Arbeitens und Denkens in getrennten politischen oder geographischen Blöcken ist vorbei. Europa steht vor den gleichen globalen Herausforderungen wie die AKP-Länder. Wir haben gemeinsame Ziele, die wir erreichen müssen: Gleichberechtigung, Ernährungssicherheit, Stärkung der Frauen und ein neues Entwicklungsmodell, das mit Nachhaltigkeit vereinbar ist.

Als Folge des Klimawandels ist ein Teil der Welt mit Lebensmittelverschwendung und Gesundheitsproblemen wie Fehlernährung konfrontiert, während in den ärmsten Regionen Afrikas, des Karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans Wüstenbildung, Versalzung von Süßwassersystemen und Dürre die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen bedrohen. Wir müssen sicherstellen, dass die Regierungen die internationalen Verpflichtungen in Bezug auf Investitionen und Geld für die Ernährungssicherheit in den bedürftigsten Regionen einhalten. Das muss zudem durch private Investitionen in Forschung und Entwicklung von Technologien zur Verbesserung der Nachhaltigkeit unserer weltweiten Ernährungssysteme gefördert werden.

Als zusätzliche Folge des Klimawandels müssen wir kämpfen, um die Regierungen der AKP-Länder und die EU-Mitgliedsstaaten davon zu überzeugen, den Status von Klimaflüchtlingen anzuerkennen und Grundsätze für die Unterstützung von Personen darzulegen, die als Klimaflüchtlinge anerkannt werden.“

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Portugal
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