Die skandalöse Entscheidung des Vorstandsvorsitzenden von Pfizer, Albert Bourla, seine Teilnahme an der heutigen Debatte des Sonderausschusses des Europäischen Parlaments zu Covid-19 abzusagen, ist völlig inakzeptabel und darf nicht unbeantwortet bleiben, unterstreicht die Sozialdemokratische Fraktion.

Heute wird der Covid-19-Ausschuss des Parlaments eine Debatte mit Vertretern von fünf Pharmaunternehmen führen – Pfizer, CureVac, Novavax, Glaxo Smith Kline und HIPRA. Pfizer ist das einzige Unternehmen, das nicht mit seinem führenden Vertreter teilnehmen wird.

Vergessen wir nicht, dass die Covid-19-Pandemie Millionen von Menschen das Leben gekostet, unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften gelähmt und Ungleichheiten erheblich verstärkt hat. Es ist äußerst wichtig, dass wir aus diesen Erfahrungen lernen und sicherstellen, dass Europa in Zukunft besser auf solche Krisen vorbereitet ist.

Mit diesem Ziel vor Augen hat die S&D Fraktion angeregt, den Sonderausschuss des Europäischen Parlaments zu Covid-19 einzurichten, um alle Aspekte der Pandemie und ihrer Auswirkungen zu analysieren. An der heutigen Debatte nicht teilzunehmen, ist eine eklatante Missachtung der wichtigen Arbeit des Ausschusses.

Sara Cerdas, Sprecherin der S&D Fraktion im Covid-19-Ausschuss, sagte dazu:

„Unsere Fraktion ist erstaunt über die Entscheidung von Albert Bourla, dem CEO von Pfizer, seine Teilnahme an der heutigen Sitzung des Covid-19-Ausschusses abzusagen.

Für uns ist Transparenz bei der Verwendung öffentlicher Gelder von entscheidender Bedeutung. Auch die Europäische Bürgerbeauftragte und der Europäische Rechnungshof haben diesen Anspruch im Zusammenhang mit den Impfstoffverträgen zwischen der EU-Kommission und Pfizer sehr deutlich gemacht.

Pfizer hat enorm von der Pandemie profitiert und muss zur Verantwortung gezogen werden. Es ist beschämend und nicht akzeptabel, dass Pfizer sich seiner Rechenschaftspflicht gegenüber uns als Gesetzgeber entzieht. Das muss aus unserer Sicht Konsequenzen für die zukünftige Zusammenarbeit mit Pfizer haben.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Portugal
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