Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament wird bei zwei wichtigen Abstimmungen diese Woche im Plenum eine führende Rolle übernehmen. Dabei geht es um die finanzielle Unterstützung der Bereiche Kultur und Bildung, die von der COVID-19-Pandemie besonders hart getroffen sind.

Victor Negrescu, sozialdemokratischer Vizevorsitzender des Kultur- und Bildungsausschusses, sagte dazu:

„Diese Entschließung über den kulturellen Wiederaufbau ist unsere Art, Solidarität mit Interpreten, Künstlern, Kulturschaffenden, Autoren, Verlegern, ihren Unternehmen und allen anderen Kreativen und im Kulturbereich Beschäftigten zu bekunden, die allesamt von der globalen COVID-19-Pandemie hart getroffen wurden. Wir möchten dafür sorgen, dass ein Teil der Maßnahmen für den wirtschaftlichen Wiederaufbau, die von den EU-Institutionen geplant werden, in die kulturellen und kreativen Sektoren geht.

Daher fordern wir die EU-Kommission und die Mitgliedsstaaten auf, mindestens 2% der Mittel des Aufbau- und Belastbarkeitsfonds für den Wiederaufbau der kulturellen und kreativen Sektoren entsprechend ihren spezifischen Bedürfnissen vorzusehen. Wir brauchen starke Finanzpläne, die ein Sicherheitsnetz und ein Gefühl der Vorhersehbarkeit für die in diesen Sektoren arbeitenden Personen bieten. Außerdem fordern wir einen europäischen Rahmen für die Arbeitsbedingungen in den kulturellen und kreativen Sektoren auf EU-Ebene.“

Petra Kammerevert, sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Kultur und Bildung, sagte:

„Schätzungen der EU-Kommission zufolge fehlen den europäischen Kultur- und Kreativsektoren aufgrund der COVID-19-Pandemie rund 40 Milliarden Euro. Trotz dieser dramatischen Situation erhält die Kultur in dieser Krise nicht die notwendige Aufmerksamkeit. Das ist ein Sektor, für den es sich zu kämpfen lohnt. Genau das möchten wir in dieser Plenartagung tun.

Die Pandemie darf nicht dazu führen, dass die Kultur- und Kreativbranche in all ihren Ausprägungen weiter ins Abseits gerät. Wir brauchen ein europäisches Rettungspaket für die Kultur! Es geht um das Überleben unserer kulturell vielfältigen Gesellschaften. Daher bin ich froh, dass wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten uns mit unserer Forderung, mindestens 2% des Aufbau- und Belastbarkeitsfonds für die Rettung der kulturellen und kreativen Sektoren bereitzustellen, gegen die Konservativen durchsetzen konnten.“

 

Massimiliano Smeriglio, Verhandlungsführer der S&D Fraktion für ein ‚grünes‘ Erasmus+, sagte:

„Wir wollen die fundamentale Rolle hervorheben, die Bildung, Kultur, Sport und Freiwilligentätigkeit im grünen Übergang in Bezug auf Bewusstseinsbildung, Lernen, Kommunikation und Austausch von Wissen und vorbildlichen Praktiken spielen.

Die Programme Erasmus+, Kreatives Europa und Europäisches Solidaritätskorps bergen ein großes Potenzial, um innovative Lösungen für Umweltprobleme zu entwickeln, und sie spielen eine wichtige Rolle für die Erreichung der umfassenderen Ziele des Grünen Deals. Wir müssen jedoch bedenken, dass wirksame Maßnahmen zur Ökologisierung dieser Programme Geld kosten werden. Wir bestehen darauf, dass neue Maßnahmen die ohnehin schon äußerst begrenzten Budgets dieser Programme nicht weiter beschneiden dürfen. Daher fordern wir auch die Förderung wirkungsvoller Synergien mit anderen einschlägigen Finanzierungsprogrammen.“

Beteiligte Abgeordnete
Koordinatorin
Deutschland
Koordinator
Italien
Mitglied
Rumänien
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