Bei einer Sonderveranstaltung im Europäischen Parlament an diesem Dienstag, 9. November, von 12.30 bis 14.00 Uhr präsentiert die Vorsitzende der S&D Fraktion Iratxe García zusammen mit der Vizevorsitzenden Hélene Fritzon und der Fraktionssprecherin für die Rechte der Frau Maria Noichl sowie weiteren wichtigen Mitgliedern der Fraktion heute das Positionspapier der Sozialdemokratischen Fraktion zu Geschlechtergleichstellung und Frauenrechten. Dieses Papier ist der Fahrplan der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten zur Verwirklichung einer geschlechtergerechten Europäischen Union, da sie der Ansicht sind, dass Gesellschaften mit Geschlechtergleichheit glücklicher, gesünder, wohlhabender, sicherer und gerechter sind.

Das Positionspapier beschreibt die Probleme, mit denen Frauen konfrontiert sind, und enthält konkrete Vorschläge zu deren Lösung. Die Prioritäten der S&D Fraktion sind: die Überwindung von Stereotypen; der Kampf um das Recht der Frauen, über ihren eigenen Körper zu entscheiden; die Beendigung aller Formen von Gewalt; die Gewährleistung der gleichberechtigten Vertretung von Frauen bei der Entscheidungsfindung; die Stärkung ihrer wirtschaftlichen Unabhängigkeit; die Bekämpfung der geschlechtsspezifischen Diskriminierung bei der Besteuerung; der Vorrang der Geschlechtergleichstellung beim digitalen und beim grünen Übergang und in der Außenpolitik; die Berücksichtigung des Gleichstellungsaspekts und der geschlechtergerechten Haushaltserstellung (Gender Mainstreaming und Gender Budgeting).

Zu den fortschrittlichen Politikvorschlägen der S&D Fraktion gehören die Forderung nach einer EU-Charta für die Rechte der Frau; die Annahme der horizontalen Richtlinie gegen Diskriminierung; eine jährliche EU-Kampagne gegen Geschlechterstereotypen; die Einrichtung eines EU-Sonderbeauftragten für sexuelle und reproduktive Gesundheit und die damit verbundenen Rechte; ein Übergang zu einer echten Pflegewirtschaft; eine Richtlinie zur Beseitigung geschlechtsspezifischer Gewalt sowohl online als auch offline; und die Einrichtung eines Geschlechtergleichstellungs- und Gleichberechtigungsrats als Forum für die für Gleichstellung und Gleichberechtigung zuständigen Ministerinnen und Minister.

Um mehr zu erfahren, lesen Sie bitte unser Positionspapier und verfolgen Sie unsere Veranstaltung. Live-Streaming um 12.30 Uhr hier: https://www.socialistsanddemocrats.eu/

Heléne Fritzon, Vizevorsitzende der S&D Fraktion, sagte dazu:

„Ich bin stolz, dass die Sozialdemokratische Fraktion heute unser Positionspapier zur Geschlechtergleichstellung vorlegen kann. Das ist unsere feministische Vision von Europa, einem gerechten und diskriminierungsfreien Europa, denn wir wollen ein Leben in Würde für alle und sehen die Gleichstellung der Geschlechter als Grundlage der Demokratie.

Die Stärkung der Frauen und der Schutz der Frauenrechte haben für uns Vorrang. Leider gehen die Fortschritte bei der Gleichstellung der Geschlechter und bei den Frauenrechten in der EU trotz einiger wichtiger Bemühungen in den letzten Jahren viel zu langsam voran. Wenn wir im gleichen Tempo weitermachen wie bisher, wird es mindestens 50 Jahre dauern, bis Frauen und Männer in dieser Union gleiche Rechte und Chancen haben. Wir rufen zum Handeln auf! Die Gleichstellung der Geschlechter und die Rechte der Frau müssen im Mittelpunkt der EU-Politik stehen, um Fortschritte zu erzielen.

Die Gleichstellung der Geschlechter und die Stärkung der Rolle der Frau beginnen mit der freien Entscheidung des Menschen über seinen Körper und sein Leben. Rückschritte, wie wir sie in Polen oder Ungarn sehen, werden wir nicht akzeptieren. Wir wollen eine Perspektive der Geschlechtergleichstellung, die in alle Phasen und Ebenen der EU-Politiken, -Programme und -Haushalte integriert ist. Das ist keine Frauensache – die Gleichstellung der Geschlechter kommt allen Bürgerinnen und Bürgern und der EU als Ganzes zugute.“

Maria Noichl, sozialdemokratische Fraktionssprecherin für Frauenrechte und Geschlechtergleichstellung, fügte hinzu:

„Als Frau und Politikerin ist mir bewusst, wie viel Diskriminierung und Sexismus Frauen in der EU immer noch tagtäglich ausgesetzt sind. Ich kenne auch alle Strategien, die wir entwickeln, um dennoch ein sicheres und gutes Leben zu führen. Aber es ist Zeit, das System zu ändern! Und wir werden es ändern! Weil künftig keiner Frau ein Job, den sie verdient, allein wegen ihres Alters oder Geschlechts verweigert werden sollte. Weil wir nicht wollen, dass Frauen weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, oder weil die Branche, in der sie arbeiten wollen, als ‚traditionell weiblich‘ gilt. Weil wir nicht wollen, dass Frauen auf der Straße belästigt oder durch Werbung diskriminiert werden. Weil wir nicht wollen, dass noch mehr Frauen durch ihre Partner sterben.

Als Sozialdemokratische Fraktion stehen wir für Gleichberechtigung. Echte Gleichberechtigung. Unser Positionspapier zeigt, wie wir das erreichen wollen. Diskriminierung, Sexismus und geschlechtsspezifische Gewalt sind echte Probleme; Probleme, mit denen die Hälfte der Bevölkerung tagtäglich konfrontiert ist. Diese Probleme müssen jetzt ein für alle Mal gelöst werden.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Vizevorsitzende
Schweden
Koordinatorin
Deutschland
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